Letze Runde
Heute ist unser Abreisetag. Deshalb schlafen wir so richtig aus und gehen spät zum Frühstück.
Heute hat es sehr viele Leute, die Hotelangestellten kommen nicht nach mit Auffüllen. Naja, dann gibt’s halt das, was da ist.
Wir checken aus und geben unsere Koffer zur Aufbewahrung ab. Bevor wir zum Flughafen müssen, haben wir noch etwas Zeit – die nutzen wir für eine letzte kleine Ehrenrunde durch London.
Wir nehmen den Bus zur Tower Bridge. Wo sonst, soll man so einen London-Besuch abschliessen?

Inzwischen sind wir Bus-Profis und fahren Upper Deck, Front Row.

Statt auf die Tower Bridge, zieht es uns zu einem Starbucks gleich daneben. Nein, wir sind nicht Frappuchino-süchtig. Echt nicht. Wir sind hier wegen… ähh… der Atmosphäre.

Nach diesem sehr entspannten Ausflug, geht’s mit einem anderen Bus zurück zum Hotel. Wir schnappen unsere Koffer und nehmen die U-Bahn nach Paddington Station. Netterweise geht das von hier ohne Umsteigen.
Express
Statt mit der Piccadilly Line an den Flughafen zu fahren, entscheiden wir uns für den Heathrow Express. Der kostet allerdings 25 Pfund extra – so viel haben wir nicht mehr auf unseren Oyster Cards und müssen erst mal noch nachladen. Jonas fährt allerdings gratis, weil der noch nicht 16 Jahre alt ist.

Wir richten uns bequem ein, denn die Fahrt mit der U-Bahn von Heathrow in die City hat ungefähr eine Stunde gedauert. Wir sind völlig überrascht, dass wir schon nach knapp 15 Minuten am Flughafen sind. Das Ding hat den Namen Heathrow EXPRESS wahrlich verdient.
Nur Fliegen sind schöner
Der Check-In ist recht unmotiviert. Der Security Check doof wie Sau. Es gibt so eine Art Boxen, in die man sich ans Band stellen muss um seine Plastikkisten für den Scanner draufzulegen. Die Boxen sind aber hintereinander am Band. Sprich, wenn näher am Scanner viele Leute immer wieder ihre Kisten hinstellen, kommt die vom hintersten Platz nie vorwärts und bleibt ewig liegen.
Nachdem wir geschlagene 5 Minuten auf Esther’s Kiste warten, gehe ich zur Security-Trulla, die sich darum kümmern sollte, aber lieber mit Kollegen ein Schwätzchen schiebt. Ich frage ruhig aber bestimmt, ob sie ihren Laden eigentlich im Griff hätten. Natürlich versuchen sie und ihr Kollege sofort mich mit „Sir! Behave! Go back behind that line!“ und ähnlichen Sprüchen einzuschüchtern, aber ich bleibe dran und erkläre, dass ich mir jetzt den Supervisor suchen würde, damit hier mal gearbeitet würde. Natürlich verhöhnt man mich und droht mit Festnahme etc. – aber wie durch ein Wunder taucht Esther’s Kiste wenige Sekunden später auf. Ich hasse Heathrow sowieso und jetzt hab‘ ich mal wieder einen Grund mehr dafür. London hat immerhin 6 Flughäfen (LCY, LHR, LGW, LTN, STN, SEN). Deshalb denke ich, Heathrow wird mich die nächsten 10 Jahre nicht mehr sehen…
Nach dem Ärger verziehen wir uns in die Lufthansa Lounge. Die ist eher auf mässigem Niveau, vor allem was das Platzangebot angeht, aber auch die sonstige Ausstattung. Liegen, Couchecken und sonstige Ruhebereiche sucht man vergebens. Der Reis mit Mexikanischer Sauce schmeckt allerdings recht gut.

Wir boarden und fliegen erst mal nach Genf.

Nach einem kurzen, unspektakulären Flug landen wir sanft in Genf.

In Genf sehen wir unseren Anschlussflieger bereits auf dem Rollfeld stehen und denken, dass wir einfach auf unserem Flieger raus und in den nächsten Flieger rein könnten. Aber nein – wir waren ja im Nicht-Schengenraum-Ausland. Wir müssen durch die Passkontrolle. Und die liegt am komplett anderen Ende des Terminals.


Kurz bevor wir zur Passkontrolle kommen, pickt uns ein Mitarbeiter raus und fragt, ob wir auf den Anschlussflug nach Zürich müssten. Wir bejahen und er bittet uns zu warten. Irgendwann hat er ein kleines Grüppchen von ca. 15 Leuten zusammen, die alle aus London gekommen sind und nach Zürich weiter müssen.
Er hat weder ein „Follow me“ Schild noch sonst eine Methode, die Gruppe zusammenzuhalten, führt uns aber mitten durch eine anstehende Menge und lotst uns direkt zu den Schaltern der Passkontrolle. Offensichtlich ein Standard-Prozedere für diesen Flug, da man sonst wohl den Anschluss nicht schaffen würde.
Wir steigen in den Flieger und sehen aus dem Fenster, wie genau unsere vier Koffer auf dem Gepäckwagen neben dem Flieger stehen und eingeladen werden.

Beim Taxi sehen wir nochmals die Maschine, die uns von London hierhergebracht hat.

Die Business-Class ist… leer. Ausser uns ist noch genau ein einziger Passagier hier drin. Wir pfeifen auf die zugewiesenen Plätze und setzen uns alle ans Fenster.

Die Flugbegleiterin hat angesichts der Anzahl Passagiere viel Zeit, sich intensiv um uns zu kümmern und überzeugt Esther, auf dem 25 Minuten Flug von Genf nach Zürich einen Gin Tonic zu geniessen. Wir sind alle bestens betreut und geniessen den Flug enorm. Die Schweiz in der Abenddämmerung bei bestem Wetter von oben zu sehen ist recht cool. Vor allem, weil die Maschine auf dieser kurzen Strecke gar nie auf die übliche Reiseflughöhe kommt, sondern mehr oder weniger gleich nach dem Start mit dem Landeanflug beginnt.

Die Aussicht aus dem Airbus ist fantastisch.


Nach der Landung sind wir doch etwas geschafft. Statt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu fahren, gönnen wir uns ein Taxi. Geht schneller, ist bequemer.