Montag, 25. April 2022

City of London

Ich bin um 06:30 Uhr wach. Damit wir das Frühstück um 07:30 Uhr erwischen, was gestern gut geklappt hat, werfen wir die Kids etwas später ebenfalls aus den Federn.

Nach dem Frühstück fahren wir mit der U-Bahn zur London Bridge. Einen konkreten Plan haben wir nicht, einfach mal der Themse entlang spazieren, vielleicht bis zur Tower Bridge, vielleicht auch weiter… wir lassen uns treiben.

Auf der London-Bridge steht dieser Drache, der die City of London bewacht. Die City of London ist mehr oder weniger einfach das zentralste Londoner Quartier. Eine ausführlichere Erklärung der Unterschieds zwischen „City of London“ und „Greater London“ gibt’s bei Wikipedia.

Die City ist eine einzige grosse Baustelle
Die Scherbe („the shard“) sieht man fast von überall in London.

Unterwegs kommen wir am Tower Shop vorbei. Da decken wir uns gleich mal mit Mitbringseln ein und beschliessen, den Tower of London später zu besuchen, sobald der öffnet. Bis dahin gibt’s ein zweites Frühstück im Restaurant gegenüber vom Shop.

In diesen Kugeln kann man auch bei garstigem Wetter bequem frühstücken.

Turm und Brücke

Der Tower öffnet und wir gucken uns das Ding mal an.

Blutiger Turm oder verdammter Turm?
Löwen! Zentaure! Drachen! Was früher so alles in London gelebt hat… krass.
Es war schon früher wichtig, wer den grössten hat…
Vom Tower aus hat man einen recht guten Blick auf die Tower Bridge
White Tower

Vor den Kronjuwelen stehen die typischen Wächter rum, die sich nicht bewegen dürfen und mit niemandem reden – ja nicht mal Augenkontakt machen die. Während ich das Jonas erkläre, macht der Typ plötzlich eine Schulterübung mit seinem Gewehr und geht ein paar Schritte vor dem Häuschen hin und her. Wenn einem die Füsse einschlafen, darf man sich also offensichtlich doch bewegen. Wieder was gelernt…

Im Gegensatz zu den Fellmützen-Typen, sind diese Herren hier enorm zugänglich. Man kann mit ihnen Reden und sie stellen sich gerne für Bilder zur Verfügung.

Beefeater

Vor dem Eingang zu den Kronjuwelen gibt es ein Zick-Zack-Gitter für die anstehende Menschenschlange, wie man das auch vom Flughafen oder von Ansteh-Bereichen bei Vergnügungsparks kennt. Nur ist hier kein Mensch. London ist leer. Wir können einfach so reinlatschen und uns die Kronjuwelen (und das ganze Beigemüse da drin) ohne Stress ansehen.

Der Richtplatz
Wenn ich nicht zu faul zum Schilder lesen wäre, wüsste ich, was das für Häuser sind. Aber hübsch sind sie.

Die Raben werden von den Beefeatern gepflegt und sind hoch im Kurs. Man glaubte früher, dass sie das Königreich vor Feinden beschützten und ohne sie das Reich zerbröseln würde. Heute sind es einfach Maskottchen des Towers.

Noch eine Brücke

Nach dem Rundgang durch den Tower, gönnen wir uns eine kurze Pause auf einer Parkbank am Ufer der Themse mit tollem Blick auf die Tower Bridge.

Wir essen in einem sehr kleinen Restaurant zu Mittag. Es gibt im wesentlichen ein Menü. Man könnte eigentlich draussen sitzen, aber just in diesem Moment fängt es an zu regnen und wir sind froh, dass wir drinnen essen können.

Danach fahren wir mit der U-Bahn in Richtung Millennium Bridge.

St. Pauls Cathedral

Wir überqueren die Brücke, die vor dem Tate Modern Museum endet.

Esther und Anna beschliessen, kurz beim Tate Modern zu gucken, was die so ausstellen und wie die Öffnungszeiten sind. Heute wollen sie da nicht mehr ein, aber vielleicht später die Woche.

Währenddessen suche ich mir einen schönen Fotospot, um die wirklich hübsche und auch spannend konstruierte Millennium Bridge schön ablichten zu können.

Millennium Bridge mit St. Pauls Cathedral

Leider gibt es auf dieser Seite der Themse keine U-Bahn Station in der Nähe und die Busse haben wir noch nicht durchschaut. So marschieren wir relativ weit bis zu nächsten Tube-Station.

Wir fahren zum Hotel und legen uns wieder mal ein Stündchen hin. Das ist wirklich entspannend. Werden wir wohl als neue Tradition einführen, wenn es die Zeit und der Ort hergeben.

Abendprogramm

Mit der U-Bahn fahren wir abermals zum Picadilly Circus. Gestern haben wir davon ja gar nichts gesehen, weil wir mehr oder weniger direkt im Hard Rock Café gelandet sind.

Der Platz mit den ganzen Schweizer Kantonswappen, der original SBB Bahnhofsuhr und dem Alpaufzug ist schon seltsam. Warum ausgerechnet die Schweiz? Und warum an so prominenter Stelle?

Jedenfalls sind hier schwarze Wände aufgestellt um einen grossen Bereich zu sperren, Security-Typen mit Headsets stehen wichtig herum, und ab und zu wird eine Limousine in den geschützten Bereich hineingefahren. Irgendeine Veranstaltung scheint hier stattzufinden. Wir sind nicht ganz sicher, worum es geht, aber später sehen wir im TV, dass in London eine neue Staffel (oder ein Film?) der Serie „Downton Abbey“ vorgestellt wurde. Das scheint hier grad zu passieren.

Uns ist das ganze herzlich egal – wir stürzen uns lieber in den m&m‘s Store.

Viel kaufen tun wir nicht – aber die Stores sehen ja überall etwas anders aus, was durchaus spannend ist.

Als nächstes suchen wir uns etwas zu essen.

Paddington
Shakespeare

Wir landen in einem sehr kleinen Pizza Hut. Hier ist irgendwie niemand so richtig verantwortlich. Der Laden wird von ein paar jungen Studenten geführt, die anscheinend praktisch keine Erfahrung haben. Trotzdem klappt das mit dem Essen und die Pizza schmeckt sogar aussergewöhnlich gut.

Wir machen uns auf den Weg zurück zum Picadilly Circus und wollen uns mal in die Souvenirläden da stürzen.

Mr. Bean

Die Souvenir Shops sind in fester Hand von asiatischen Einwanderern. Es lässt sich nicht feststellen, ob es sich um Inder oder Pakistani handelt, aber aus der Gegend definitiv. Geschäftstüchtig sind die Jungs auf jeden Fall – kaum stehe ich 30 Sekunden still, werde ich gefragt, ob ich Hilfe benötigen würde.

Leider spinnt die Bekleidungs-Industrie total. Ich bin seit mindestens 20 Jahren gleich gross und gleich schwer. Damals kaufte ich XL und es hat gepasst. Heute brauche ich hier XXXL – sonst passt mir das Zeug nicht. Die meisten Pullis gibt’s nur bis XXL und damit bin ich raus.

Mit der U-Bahn geht’s zurück ins Hotel und ab in die Heia.

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