Dienstag, 1. August 2017: Santa Fe – Farmington

See ich richtig?

Es ist 06:30 und wir sind wach. Allerdings nehmen wir’s gemütlich und sind deshalb erst nach 8 beim Frühstück. Koffer-Tetris und los in Richtung Farmington.

Heute fahren wir wieder mal eine schöne Strecke und wollen volltanken. Dummerweise ist hier keine Tankstelle in der Nähe des Hotels. Egal, fahren wir mal auf den Interstate, da wird dann schon was auftauchen. Tatsächlich gibt es an der nächsten Ausfahrt eine Tankstelle. Die ist so gut besucht, dass wir uns einreihen müssen in eine Queue, bevor wir drankommen. Hab‘ ich so noch nie erlebt.

Wir fahren über Land und vor uns taucht in der Ferne eine grosse, dunkle Fläche auf. Sieht aus wie ein See. Aber irgendwie ist der Seespiegel schräg? Wie kann denn das sein? Ausserdem bewegen sich die Wellen auf dem See gar nicht? Erst als wir näher kommen, erkennen wir, was das ist: Es ist eine riesige Staumauer aus dunklen Steinen. Das Glitzern einzelner Steine haben wir als „Wellen“ wahrgenommen. Es handelt sich um den Damm des Cochiti Lake. Hier ist der Rio Grande aufgestaut worden.

Kasha-Katuwe Tent Rocks

Das Kasha-Katuwe Tents Rocks National Monument liegt mehr oder weniger am Weg nach Farmington. Ein Highlight für den heutigen Tag, wenn auch nur ein kleines.

Am Eingang fragt uns der Ranger, ob wir einen Hund dabei hätten. Die sind hier explizit verboten. Haben wir nicht – und da wir einen Nationalpark-Pass haben, war’s das dann hier auch.

Wir fahren bis zum Parkplatz und wandern los. Erste Begegnung: Ein Kaninchen.

Wir wissen nicht so recht, was uns hier überhaupt erwartet. Das Material vom Ranger haben wir nicht mitgenommen und vorher informiert hab‘ ich mich auch nicht so besonders. Ich weiss nur, dass es hier zeltförmige Felsen geben soll, das sagt ja schon der Name des Monuments.

Kurz nach Beginn des Trails hat die Parkverwaltung netterweise Miniatur-Modelle dessen erstellt, was einen erwarten soll. Naja.

Wir gehen weiter nach hinten auf dem Trail, immer noch nicht sonderlich begeistert.

Bald kommen wir an den ersten Zeltfelsen vorbei. Die sind schon nett. Wir denken, dass das jetzt das Highlight war und wir bald wieder verduften werden. So kann man sich täuschen.

Ein paar Minuten später sind wir an einem Abzweiger. Rechts geht’s zum „Slot Canyon Trail“, links zum „Cave Loop“. Mist, hätten wir nur die Karte mitgenommen. Dann muss halt die sexyness des Namens entscheiden. „Slot Canyon“ tönt spannender als „Cave“ und damit ist der Entscheid gefallen – wir gehen nach rechts. Eine falsche und trotzdem richtige Entscheidung, wie sich später rausstellen soll.

Slot Canyon Trail

Der Weg führt hinter die Felsen, wo es angenehm schattig ist.

Wenn wir nach oben blicken, endecken wir immer mehr zeltförmige Felsen.

Dann beginnt der Slot-Teil. Wir waren bisher noch nie in einem Slot-Canyon und sind enorm fasziniert.

Zwischendrin öffnet sich der Slot immer wieder und gibt den Blick nach oben frei, bevor es in den nächsten Schlitz reingeht. Wir finden es hier auf einmal spitze.

  

Nach den Slots geht der Weg bergauf. Erst nur sanft, dann immer mehr.

Wir gewinnen rasch an Höhe und sind bald auf dem Niveau der höchsten Spitzen. Ist das toll hier, wir können uns gar nicht satttsehen.

Der Aufstieg wird belohnt mit einem fantastischen Fernblick. Im Hintergrund sehen wir sogar den See mit der Staumauer.

Wir treffen oben eine junge Frau, die in der Gegend aufgewachsen ist und jetzt hier Urlaub macht. Smalltalk. Netterweise knipst sie unsere Familie, ohne dass wir uns für ein Selfie den Arm auskugeln müssen.

Hier oben ist es einfach nur fantastisch.

Einen Wermutstropfen hat der „Slot Canyon Trail“ allerdings. Es ist kein Loop-Trail, was bedeutet, dass wir auf dem gleichen Weg zurück müssen, wie wir gekommen sind. Bei der tollen Landschaft und dem Slot-Canyon-Abenteuer stört uns das aber überhaupt nicht.

Die Kids haben eine neue Technik, um im Slot nach unten zu gelangen: Erst mal die Schuhe runterwerfen und dann barfuss runterklettern.

Da wir auf dem Weg nach unten viel weniger stehenbleiben und fotografieren, sind wir schneller wieder am Parkplatz als erwartet.

Im Vorfeld der Reise hatte ich mich gefragt, ob sich der Umweg zum Tent Rocks National Monument wirklich lohnen würde. Im Nachhinen muss ich jetzt sagen: Es wäre enorm schade gewesen, wenn wir das verpasst hätten. Das Monument ist wunderschön und überhaupt nicht überlaufen. Perfekt.

550

Weiter geht’s nach Farmington. Wir fahren zurück auf die I25 und essen beim Abzweiger auf die US550 kurz was bei Applebee’s.

Die 550 führt durch eine traumhafte Landschaft. Einfach nur schön.

Kurz vor Farmington hab‘ ich nochmals einen kleinen Halt geplant, bei der Angel Peak Scenic Area. Es ist hier recht nett, aber zum Wandern haben wir keine Lust mehr.

Etwas später kommen wir in Farmington an. Unser Hotel, das TownePlace Suites by Marriott, liegt schön zentral neben einigen Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.

Wir hauen uns im Zimmer mal kurz auf’s Bett, bevor’s an den Pool geht.

Danach feiern wir Jonas‘ Geburtstag vor, denn in der Schweiz hat heute Abend schon der 2. August angefangen. Ausserdem wissen wir nicht, ob wir morgen zum feiern kommen.

Wir essen heute bei Chili’s, welches wir bequem zu Fuss erreichen. Die Wartezeit ist etwas länger als gewohnt, weil die Servicekräfte ein Durcheinander mit der Tischzuteilung haben. Die Managerin entschuldigt sich dafür und die Getränke gehen auf’s Haus.

Mit vollen Bäuchen geht’s zurück ins Hotel, um 21:00 ist Lichterlöschen.

Hier geht’s weiter!