Donnerstag, 27. Juli 2017: Little Rock – Oklahoma City

Interstate 40

Ich bin wieder mal um 05:30 wach. Der Rest der Familie schläft noch. Guter Zeitpunkt um mal wieder meine Bilder in die Cloud zu sichern und ein paar Reisenotizen nachzutragen. Um 7 Uhr ist dann auch die Familie wach.

Das Hotel bietet ein sehr gutes Frühstücksbuffet.

Das übliche Koffer-Tetris am Morgen

Nach dem obligatorischen Tankstopp bei Shell geht’s mal wieder auf „unseren“ Interstate, Nummer 40.

Gestern war der Interstate total verstopft mit Lastwagen, heute sind wir fast alleine unterwegs. Als Grund vermuten wir den Güterbahnhof der Union Pacific in North Little Rock. Offensichtlich ist in dort aber Ende der Fahnenstange und von da an geht’s nur mit Lastwagen weiter in Richtung Osten.

Generell kann man sagen, dass der Interstate 40 seit dem Übertritt über den Mississippi nach Arkansas gestern in einem erbärmlichen Zustand ist. Ob das mit der zusätzlichen Belastung durch die vielen Trucks zusammenhängt?

Jedenfalls ist die Fahrerei sehr viel angenehmer ohne die Trucks. Es ermüdet weniger und man kommt entspannter an.

Am Oklahoma Info Center machen wir erst mal Marschhalt. Restrooms besuchen, ein paar Karten und Prospekte besorgen, die Füsse vertreten.

Danach geht’s ohne Pause weiter bis ca. 1 Stunde vor OKC. So lautet die mehr oder weniger offizielle Abkürzung für Oklahoma City.

Hier fahren wir zu einem Love’s Country Store. Die Kette ist uns jetzt schon öfters aufgefallen, seit wir über die Smokies sind.

Es gibt hier drin einen Subway, wo wir uns verpflegen.

Wir verbringen viel Zeit auf dem Interstate. Da kann man einige Beobachtungen machen. So kommen wir an diversen Casinos vorbei. Gefühlt an jeder Ausfahrt in Oklahoma gibt es eines. Später lesen wir, dass es in Oklahoma die meisten offiziell registrierten Indianerstämme gibt. Und natürlich betreiben die alle Casinos am Interstate.

Dann fällt langsam aber sicher ein Wechsel in der Vegetation auf. Statt nur Bäume sind je länger je mehr Bäume und Büsche am Strassenrand gemischt. Die Höhe der Bäume nimmt ab.

Ausserdem sind am Strassenrand jetzt nicht mehr nur Bäume, Büsche und Gewässer, sondern immer öfters auch Felder zu sehen. Als botanisch unbegabte Reisende können wir nicht alle Feldfrüchte identifizieren, aber das meiste wird wohl Soja sein.

Eine Stunde später sind wir beim Hotel. Insgesamt haben wir über 300 Meilen in 5:01 reiner Fahrzeit abgerissen. Um 13:45 betreten wir das Residence Inn Bricktown. Leider sind unsere Zimmer noch nicht fertig.

Little San Antonio

Na gut, sehen wir uns in der Gegend um. Gleich hinter dem Hotel beginnt der Riverwalk.

Kommt euch bekannt vor? Und das hier?

Jawohl! Der Riverwalk wurde nach dem Vorbild von San Antonio gebaut und selbstverständlich verkehren auch hier River Taxis. Das ganze war Teil einer Massnahme, um die Attraktivität von Oklahoma City zu steigern. OKC war früher nur vom Öl abhängig, welches in der Gegend gefördert wurde. Nachdem aufgrund der Ölkrise in den 70ern und 80ern die Lebenqualität kontinuierlich abgenommen hatte, wurde ein Programm in’s Leben gerufen, um die Stadt wieder lebenswert zu machen und die Attraktivität für Bewohner und Unternehmen aus anderen Branchen zu steigern. Auch der Ballpark und das Stadion wurden im Rahmen dieser Massnahmen gebaut.

Seitdem stimmen die Bewohner von OKC jedes Jahr darüber ab, ob das Programm fortgeführt werden soll, selbst wenn das 1 Cent mehr Sales Tax bedeutet. Das Programm wurde bisher jedes Jahr mit grossem Mehr befürwortet und die Stadt wird seither kontinuierlich verschönert. Gerüchteweise ist man im Augenblick dran, eine Kopie des Central Parks von New York zu planen. Wir sind gespannt. Alles in allem finden wir das eine tolle Sache.

Wir finden am Riverwalk ein Starbucks Café und gönnen uns einen Frappuchino, denn selbstverständlich kennt die Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch in Oklahoma keine Gnade.

Easy Afternoon

Nach der langen Fahrt und dem Spaziergang in der Hitze, sind wir froh kurz vor 3 unser Zimmer beziehen zu können. Dieses ist mal wieder der Hammer: Wir haben 3 Betten, ein Sofabett, ein Cheminée, eine voll ausgerüstete Küche und einen Esstisch für 4 Personen. Hier lässt sich’s 2 Nächte aushalten.

Wir chillen mehr als eine Stunde auf dem Bett. Dabei fällt uns auf, dass wir die Sprinkleranlage wohl nicht zum Aufhängen der Kleider benutzen sollten.

Pool! Dieser ist netterweise heute mal wieder ein Outdoor-Pool. Die Amis lassen ihre Kids hier mit Schwimmwesten rumpaddeln. Wie die damit jemals schwimmen lernen sollen ist mir schleierhaft. Aber Spass haben sie unbestritten. Vor allem ein kleiner Zwerg, der einen Narren an Anna gefressen hat und immer auf sie zusteuert, kaum wird er losgelassen.

Zum Nachtessen haben wir uns ein IHOP gegenüber vom Ballpark ausgesucht. Das ist nur 200 Meter vom Hotel entfernt und wir können bequem zu Fuss dahin marschieren.

Weil heute ein Spiel stattfindet, sind die Parkplätze in der Gegend gerappelt voll und vor unserem Hotel achten Parkwächter darauf, dass keine unbefugten ihre Autos hier abstellen. Heute spielen die Oklahoma City Dodgers gegen die Reno Aces.

Wenn euch das Logo bekannt vorkommt. Ja, die sind mit den Los Angeles Dodgers „verwandt“. Der Parkplatzwächter erklärt es mir zwar, aber ich versteh’s nicht. Ist ja auch egal, die haben jedenfalls einen „Grossen Bruder“ an der Westküste.

Beim Betreten des IHOP wieder mal das bekannte Zeichen an der Tür, welches man offensichtlich vor allem im Süden zu sehen bekommt.

Der Service im IHOP ist anfangs etwas schleppend, aber das Essen dafür wirklich gut. Die frittierten Mozzarella Sticks von Anna muss ich zu Ende futtern, weil sie nicht mehr kann. Ui, sind die lecker! Davon bestell‘ ich mir nächstes Mal auch welche.

Auf dem Rückweg zum Hotel sehen wir über der Stadt Blitze, aber es regnet nicht. Im TV gucken wir uns kurz das Wetter an: Severe Thunderstorm Warning, aber für mehr westlich und südlich, nicht für OKC.

Na gut, dann beschliessen wir den Abend doch mit ein paar Folgen Big Bang Theory.

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