Donnerstag, 20. Juli 2017: Washington DC – Shenandoah NP – Waynesboro

Autotausch-Odyssee

Ich bin mal wieder lange vor der Famile, um 04:50 wach. Die Zeit nutze ich, um die Hotels und den Limousinen-Service auf TripAdvisor zu bewerten.

Die lauten Züge kommen auch heute morgen vorbei und so sind um 6 auch die letzten wach.

Frühstück bei gibt’s beim Starbucks im Hotel. Koffer in’s Auto und los.

Als erstes wollen wir das Auto tauschen. Der Nissan hat einfach nicht genug Platz für unser Gepäck. Hätten wir nur den Yukon bekommen…

Wir versuchen unser Gück am Ronald Reagan Airport, den wir nach einigen Umwegen tatsächlich finden. Der Versuch, das Auto zu wechseln scheitert jedoch. Es gibt keinen einzigen SUV hier.

Bei Ausfahrt stellt Parkhauswächter fest, dass wir die falschen Papiere haben: Die vom Yukon. Der Super-Duper-Alamo-Fuzzi in Jersey City hat uns doch tatsächlich die ganzen Papiere für den Yukon ausgefüllt und ist dann im letzten Augenblick auf den Armada umgeschwenkt. Nach einigen Minuten rumtelefonieren lässt uns der Wächter etwas ratlos doch rausfahren. Er meint, dass wir einfach anständig fahren sollten, damit wir nicht in eine Polizeikontrolle geraten mit den falschen Papieren. Ja danke. Hilfreich.

Ich hab‘ jetzt also nicht nur das falsche Auto, sondern auch die falschen Papiere. Auf zum Dulles Airport.

Auf der Strecke zum Flughafen wird gerade die U-Bahn aus Washington verlängert. Riesen Baustelle.

Bei Alamo am Dulles Airport erkläre ich dem Kundenberater Jonathan unser Problem. Ich drücke etwas auf die Tränendrüse. Ich fühlte mich unwohl beim fahren, es gäbe da ein Geräusch ab 40 mph, die Rundumsicht sei eingeschränkt. Er bedauert, hat leider keine SUVs zum tauschen da.

Ich frage nach einem paid upgrade. Da lichtet sich seine Miene. Ja, grössere SUV (Kategorie Premium SUV) hätte er schon noch 2-3 da. Er ist gerade dabei, uns den Upgrade zu verkaufen, da motzt ihn die Geschäftsführerin an. Es sei nicht möglich, einfach das Auto zu tauschen und man habe keine SUVs mehr da. Jonathan erklärt ihr, dass wir für einen Upgrade zahlen und wie unwohl und unsicher ich mich im Nissan fühlte. Da beruhigt sie sich auch ein wenig. Aber kundenfreundlich ist anders.

Jonathan ist ein Spitzen-Typ. Sucht uns extra die Karre raus mit 4×4 und am wenigsten Kilometer auf dem Tacho. Er meint, dass auch das Alter des Öls passen müsste, immerhin hätten wir ja noch 4’000 Meilen vor uns. Er beschafft uns einen schwarzen Ford Expedition mit 4×4 und ca. 13’000 Meilen auf der Uhr. Sehr schön.

Wir fahren die Autos nebeneinander und räumen um. Der Ford Expedition ist jetzt unser Schiff auf hohem Weg. Und das mit korrekten Papieren. Wir sind happy.

Vorne alt, hinten neu.

Shenandoah

Auf zum Walmart. Snacks und Eis für den Nationalpark werden besorgt. Es ist schon Mittag, als wir bei Front Royal in den Park reinfahren. Wir kaufen uns bei der Gelegenheit gleich den Jahrespass. Werden wir dieses Jahr zwar vermutlich nicht rausholen, aber das ist egal. Ist für eine gute Sache.

Beim ersten Rastplatz machen wir Mittagspause.

Hier hat’s viel zu viele Insekten und wir haben kein Gegenmittel. Geht ja gar nicht. Wir futtern schnell und packen rasant wieder ein. Im Auto müssen wir erst mal ein paar Duzend Mücken erledigen, bevor die Fahrt weitergehen kann.

Weiter geht’s durch den Park.

Jonas findet: „Das ist ja ein Waldpark“.

Bäume, Overlooks, noch mehr Overlooks. Manchmal heissen mehrere Overlooks hintereinander gleich. Esther: „Vielleicht haben die rausgefunden, dass man von überall dasselbe sieht…?“

Viel zu diesig/dunstig, als dass man weit sehen könnte. Ausser halt Bäume.

Plötzlich sitzt eine Bärmutter mit ihren Jungen im Wald gleich neben der Strasse. Hektik im Auto. Ich versuche zu filmen, Esther knipst mit dem iPhone, die grosse Zoomkamera ist irgendwo.

Die Bärin ist schon längst weg, bis wir bereit sind. Das Video zeigt ruckelnde Bäume, das Foto geht als Pixelbrei aus Esther’s grüner Phase in die Geschichte ein.

Egal wir haben Bären gesehen!

Ein paar Meilen weiter ist ein Visitor Center. Hier gibt’s einen Shop, wo wir uns mit „Off – Deep Woods“ eindecken. So, jetzt können die Mücken ruhig kommen…

Dunkler Pfad

Unser nächstes Ziel ist der Dark Hollow Falls Trail. Erst runter, dann wieder hoch.

Unten angekommen sind wir ein wenig enttäuscht. Das ist ein normaler Wasserfall… nichts besonderes. Sowas gibt’s zu Hause auch.

Beim hochgehen kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Nicht nur weil es bergauf geht: Es ist natürlich auch immer noch feucht-heiss. Zusätzlich warnen uns noch entgegenkommende Hiker, dass hier grad vor ein paar Minuten ein Bär den Weg gekreuzt hätte. Dem wollen wir aber lieber nicht begegnen und geben noch etwas mehr Gas bergauf.

Zurück in Auto kühlen wir uns ausgiebig ab und trinken Unmengen an Wasser.

Am Byrd Visitor Center legen wir den nächsten Stopp ein.

Wir besorgen uns T-Shirts, Magnete und Postkarten.

Danach fahren wir weiter zum südlichen Parkausgang ohne weitere Pausen.

City Limits

Irgendwo im Wald nach dem Shenandoah National Park steht das Schild „Waynesboro City Limits“. Wir lästern gröhlend die nächsten 5 Minuten darüber, dass das hier eine Stadt sein soll. Irgendwann sind wir dann aber tatsächlich da.

Bevor wir in’s Hotel fahren, geht’s erst mal schnurstracks in ein Outback Steakhouse. So gestärkt fahren wir zum Best Western Plus Waynesboro Inn & Suites Conference Center, wo ein Zimmer auf uns wartet.

Für eine Runde im Pool reicht die Energie noch, dann ist nach 8 Uhr Ende Gelände.

Hier geht’s weiter!