Samstag, 8. August 2015: Kissimmee – Tampa – Zürich

Aus die Maus

Unsere Tage in Florida sind gezählt. Heute geht’s zurück in die Heimat.

Wir stehen um 8 Uhr auf. Zum Frühstück gibt’s die letzten Reste aus dem Kühlschrank und was die Frühstücksflocken-Packungen noch hergeben.

Die letzten Dinge packen wir noch in die Koffer, unter anderem die Kuscheltiere. Dabei fällt uns auf, dass der Bison aus dem Yellowstone fehlt. Selbst nachdem alle Zimmer komplett geräumt sind, taucht das Vieh nicht mehr auf. Ob wir das wohl im Hotel in Tampa liegen gelassen haben? Ich rufe im Hotel an, und frage nach, ob ein Plüsch-Bison gefunden worden sei. Die Rezeptionistin verspricht mir, beim Housekeeping nachzufragen und mich zurückzurufen.

Es ist 09:45 und das Haus ist leer, alles im Auto verstaut.

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Weil unser Flug erst am Abend geht, werden wir den Tag in Tampa verbringen.

Aquarium

Wir fahren in’s Tampa Aquarium. Der Parkplatz ist recht gross und ziemlich voll. An einem Samstag mit Regenvorhersage sind wohl solche Indoor-Ausflüge genau so beliebt wie bei uns zu Hause. Nachdem ich die Tickets gekauft habe, klingelt mein Telefon: Das Hotel ist dran. Sie hätten ein Tier gefunden, sie wüssten aber nicht, ob das unseres sei. Es sei wohl eher ein Elch, als ein Bison. Na toll, in Biologie nicht aufgepasst, was? Jedenfallls beschliessen wir, vor der Fahrt zum Flughafen kurz beim Hotel verbeizuschauen, ob es sich denn nun wirklich um unser vermisstes Kuscheltier handelt.

Das Aquarium ist unterteilt in drei Hauptteile: Land, Mangroven und Meer. Ausserdem gibt es im Augenblick eine Sonderausstellung zum Thema „Madagaskar“.

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Hier schwimmen teilweise rechte Brummer…DSC05101

Natürlich gibt es auch hier eine „Touch-Zone“, wo man Tiere anfassen darf und es gibt sogar ein Maskottchen.

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Draussen regnet es inzwischen wieder mal so richtig Florida-Tropen-mässig. Der Wasserspielplatz draussen hinter dem Museum ist deshalb gesperrt. Schade, der sieht echt klasse aus.

Im Museums-Restaurant sind alle Plätze besetzt, nur draussen gibt’s noch ein paar freie Tische. Die sind unter einem Dach aus Palmenblättern erstaunlich gut vom Regen geschützt. Gleich neben dem Aussensitzplatz des Restaurants liegt das Schiff „American Victory“, ein Kriegsschiff, welches am Ende des 2. Weltkrieg gebaut wurde und später in Korea und Vietnam im Einsatz war. Inzwischen ist es ein Museum.

Nach dem Besuch des Aquariums regnet es immer noch heftig. Ich renne mit Jonas zum Parkplatz, um das Auto zu holen, während die Ladies beim Eingang des Museums auf uns warten.

Last Orders

Es ist früher Nachmittag und noch viel zu früh, um zum Flughafen zu fahren. Wir wollen noch ein letztes Mal zum Einkaufen, diesmal aber nicht im International Plaza, sondern im West Shore Plaza. Vorher fahren wir aber noch kurz zum Hotel, um das gefundene Kuscheltier zu beäugen.

Im Hotel angekommen erkennen wir dann, wieviel Ahnung von Wildtieren die Angestellten hier haben. Man präsentiert uns stolz Sven, das Rentier aus „Frozen“. Weder ein Hirsch, noch ein Bison, sondern ein Comic-Rentier. Aber immerhin, die Leute haben sich die Mühe gemacht, für uns alle Fundgegenstände zu durchforsten. Das sorgt für ein paar Pluspunkte auf der Skala, nachdem unsere Ankunft letzte Woche ja ein Totalabsturz war.

Es sieht so aus, als ob wir das Kuschel-Bison in Denver oder sogar schon in Lander verloren hätten. Schade. Die meisten Tiere kriegt man überall zu kaufen, aber Plüsch-Bisons haben wir ausserhalb von Yellowstone eigentlich nie gesehen.

Nach dem Hotel geht’s weiter zum Einkaufszentrum. Hier ist die Hölle los. Nicht nur, dass es Samstag ist und regnet – nein – heute ist auch noch Aktions-Tag. Heute zahlt man auf Kleider keine Steuern, angeblich als „back-to-school“-Aktion. Als ob das nicht reichen würde, stehen überall im Einkaufszentrum Stände von regionalen Organisationen (Pfadfinder, Umweltschutz-Gruppen, Behindertenheime..) wo irgendwelche handgemachten Sachen verkauft weden, oder neue Mitglieder geworben werden. Es ist, gelinde gesagt, eng hier drin. Ich hab‘ mich noch nie vorher in den USA bedrängt oder eingeengt gefühlt. Heute und hier schon.

Bei JC Penney ist erstaunlicherweise nicht so viel los. Wir retten uns da rein. Und finden auch schnell einen Ersatz, für das verlorene Bison: Olaf aus Frozen.

Park & Snack

Jetzt sind nicht nur die Koffer voll, sondern auch das Handgepäck. Bloss weg hier… nur wohin? Unser Flieger geht erst in etwa 4 Stunden. Auf dem Navi entdecke ich einen Park am Meer, den „Cypress Point Park“. Und da es inzwischen endlich aufgehört hat, zu regnen, wäre das doch ein toller Ort für ein Picknick.

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Es sind ausser uns nur 2 andere Autos da. Hier sind wir unter der Abflugschneise des Flughafens und haben einen tollen Blick auf die startenden Flugzeuge.

Es gibt hier überdachte Picknick-Tische, doch die sind alle mit einem Absprerrband umzäunt, wo ein „Reserved“ Schild dran hängt. Doof. Dabei ist kein Mensch hier. Ach egal, wir setzen uns trotzdem an einen dieser Picknick-Tische. Sollten dann irgendwann Leute auftauchen, werden wir einfach schnell verschwinden.

Hier gibt es unmengen von Ameisen. Klar, hier wird vermutlich viel Essen fallengelassen. Darauf stehen die kleinen Krabbler.

Nach dem Picknick schlendern wir runter an den Strand. Naja, Strand ist übertrieben. Es ist einfach ein Streifen Sand, der an’s Meer grenzt.

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Und siehe da – plötzlich kommt die Sonne raus. Und während die Temperatur bis jetzt recht angenehm war, wird es gleich heiss. Unangenehm heiss.

Wir beschliessen, lieber im klimatisierten Auto zu sitzen, als hier draussen an der Hitze zu bleiben. Vielleicht gibt’s hier am Flughafen irgendwo einen Spotter-Platz, wo man die Flugzeuge aus dem Auto beobachten kann? Auf der Navi-Karte entdecke ich einen Ort westlich vom Flughafen mit namen „Skyway Park“. Das tönt doch eigentlich vielversprechend.

Dort angekommen, bemerken wir jedoch schnell, dass es sich keineswegs um einen Park handelt, sondern um einen Sportzplatz. Und den Flughafen sieht man von hier aus auch nicht. Aber: Hier ist ausser uns keine Menschenseele. Die Gelegenheit nutzen wir doch gleich, um uns für den Flug umzuziehen. Mit kurzen Hosen und ohne Socken im Flieger zu sitzen ist kein guter Plan, weshalb wir uns hier lange Jeans und Socken anziehen. Ausserdem entsorgen wir allen Abfall, der sich im Auto angesammelt hat und sortieren die im Auto befindlichen Snacks in’s Handgepäck ein.

Auf zum Flughafen

Nach einem kurzen Tankstopp fahren wir zu Hertz. Die Abgabe des Autos verläuft ohne Probleme, allerdings entdecke ich auf der Abrechnung eine Extra-Stunde, die man uns verrechnet hat. Warum? Weil wir die Karre vor einer Woche eine Stunde zu früh abgeholt haben. Nach dem Erlebnis in Las Vegas, wo man unser Auto einfach weggegeben hat, weil wir etwas zu spät waren, ein nicht ganz nachvollziehbares Verhalten.

Der Check-in dauert ewig, obwohl wir am Vorabend schon den Web-Check-in gemacht haben. Manchmal sollte man die Prozesse von Airlines nicht hinterfragen…

Nach dem Check-In hab‘ ich schon wieder ein kleines Loch in der Magengrube. Im Flugzeug wird’s dann später zwar noch ein Nachtessen geben, aber bis dahin dauert’s noch mindestens 2 Stunden. Ein kleiner Snack bei TGIF ist deshalb nicht verkehrt.

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Wieder einmal haben wir zu viel Wasser dabei. Auch diesmal bringen wir das schnell los, eine Grossfamilie nimmt uns dankbar unsere Flaschen ab. Der Sicherheits-Check geht sehr schnell. In der Bahn zum Terminal sind wir komplett alleine.

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Edelweiss

Am Gate angekommen, sehen wir, dass unser Flieger etwas verspätet ist. Nicht weiter schlimm, wir haben ja keine weiteren Pläne. Ausserdem sind 9 Minuten in der Fliegerei eigentlich keine Verspätung.

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Im Flugzeug haben wir diesmal nicht 4 Plätze nebeneinander, sondern zwei hintereinanderliegende Zweiersitze. Ich habe enorm früh gebucht und deshalb die Sitze in der Notausgangs-Reihe buchen können. Da dürfen aber keine Kinder sitzen. Deshalb sitzen Esther und ich vorne und die Kinder eine Reihe hinter uns.

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Kaum haben wir es uns bequem gemacht, schaut auch schon ein Flight Attendant nach uns. Er guckt uns an, wir gucken ihn an… den kennen wir doch? Und das erstaunliche: Er erinnert sich an uns, und fragt, ob wir nicht vor ein paar Wochen schon mal mit ihm geflogen wären. Doch, klar – auf dem Flug nach Las Vegas vor 3 Wochen. Zufälle gibt’s… 🙂

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Kurz nach dem Start wird das Entertainment System freigeschaltet und die Kinder wollen gleich damit anfangen, einen Film zu gucken, bevor es Nachtessen gibt und sie schlafen sollten. Doch Anna’s Bildschirm ist defekt. Mist. Wenn die Kinder nicht TV gucken können, wird das eine lange Nacht, bevor sie endlich einschlafen.. aber bevor wir uns darüber richtig Gedanken machen können, klingelt Jonas selbstständig nach dem Flight Attendant und bittet ihn, das System von Anna zu rebooten. Und tatsächlich – das hilft. Esther und mir steht die Kinnlade unten. Unser Junior verhandelt total selbstverständlich und ohne Elterneinbezug mit dem Flugpersonal… Vielleicht wird’s ja doch noch ein angenehmer Flug.

Und so ist es dann auch: Die Kinder sind stolz darauf, ohne Mami und Papi in einer eigenen Reihe zu sitzen und regeln alles direkt mit den Flight Atttendants. Cool.

Über Florida ist der Flug etwas holprig, aber kaum sind wir über dem Atlantik, ist alles ruhig und bleibt auch so für den Rest der Reise. Dank der tollen Sitze schaffe ich es diesmal auch, ein paar Stunden zu dösen. So muss das sein. 🙂

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Das Essen ist wie schon beim Hinflug reichlich und schmeckt gar nicht übel.

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Zu Hause angekommen herrschen Temperaturen, wie wenn wir immer noch in Florida wären. Es ist doch immer dasselbe: Kaum verzieht man sich mal in’s warme Ausland, herrscht auch in der Schweiz Spitzenwetter…. Es ist jetzt Sonntag morgen und ich darf am Montag wieder in’s Büro. Na dann viel Spass mit dem Jetlag…

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