Dienstag, 4. August 2015: Anna Maria Island – Kissimmee

Vätertag

Für heute haben wir uns etwas besonderes vorgenommen: Die Väter besuchen Busch Gardens in Tampa, die Mütter und die Kinder geniessen den Tag am Strand.

Weil die Fahrt von Anna Maria Island bis zu den Busch Gardens mindestens 75 Minuten dauert (ohne Verkehr, ohne Baustellen) stellen wir den Wecker für die Männer für 07:00 Uhr. Wir wollen die Familie schlafen lassen, also nur kurz einen Kaffee trinken und dann abfahren. Aber die Kids sind sowieso schon wach und die Frauen stehen ebenfalls kurz nach uns auf.

Um 07:45 fahren wir los in Richtung Tampa.

Während unserer Fahrt besuchen die Ladies mit den Kindern schon vor dem Frühstück kurz den Strand.

WP_20150804_07_50_42_Pro

WP_20150804_07_52_12_Pro

Später dürfen sich die Kids im lokalen Doughnut-Laden selber ihre Doughnuts zusammenstellen (Füllung und Toppings aussuchen).

WP_20150804_08_38_36_Pro

Busch Gardens

Wir sind um 09:15 bei den Busch Gardens. Die Tickets haben wir schon am Vorabend per Handy bestellt und bezahlt. Mit dem Strichcode können wir sofort in den Park rein. Allerdings nur bis zum Eingangsbereich, einem Marokkanischen Dorf. Der Rest ist noch abgesperrt und wird erst um 09:30 geöffnet. Unser Ziel für heute ist klar: Achterbahnen. Die ganzen Tiergehege sind zwar nett, aber ohne die Kids brauchen wir uns damit nicht aufzuhalten. Mein letzter Besuch hier liegt mehr als 10 Jahre zurück und ich kenne noch Kumba und Montu von damals – alle anderen Bahnen sind neu für mich.

Um 09:30 läuft die Nationalhymne über Lautsprecher, dann wird der Park geöffnet.

Wir zischen erst mal zu Cheetah Hunt. Kein Mensch steht an. Grund: Die Bahn ist geschlossen. Davon war kein Wort auf der Website erwähnt am Vortag, und auch am Eingang war nichts angeschrieben. Der Typ am Eingang meint nur, dass die Bahn schon seit ein paar Tagen geschlossen sei wegen der heftigen Regenfälle. Man versuche zwar, die Attraktion später am Tag noch zu öffnen, aber die Chancen stünden schlecht.

Egal, wir sind grad‘ in der Nähe von Montu. Und dort stehen auch noch nicht viele Leute an. Wir entscheiden uns für Front Row. Nach nicht mal 10 Minuten sind wir dran. Die Bahn ist einfach immer noch der Hammer, nach so vielen Jahren. Mein absoluter Liebling. In der Front Row macht es gleich doppelt so viel Spass.

Jetzt will ich mal Sheikra kennenlernen. Wir kommen wenige Minuten später beim Vorplatz von Sheikra an und es herrscht ein Getümmel. Menschen stehen kreuz und quer auf dem Platz, ein paar Parkangestellte versuchen die Menge zu beruhigen. Sheikra ist ebenfalls geschlossen. Gewisse Gäste sind enorm sauer und schreien wütend auf die Parkangestellten ein. Es sei eine Sauerei, so viele Bahnen geschlossen zu haben und nichts davon auf der Website zu schreiben. Es wird mit Klagen gedroht, mit dem Manager etc. Es kommt fast zu Tumulten. Ich muss zugeben, dass ich auch massloss enttäuscht bin. Es gibt hier 4 Achterbahnen, die sich meiner Meinung nach lohnen (Cheetah Hunt, Kumba, Montu und Sheikra) und davon sind 2 geschlossen.

Wir gehen nachdenklich weiter, überlegen, ob wir den Tag hier abbrechen sollen. Bis wir bei Kumba ankommen. Auch hier ist zu. 3 von 4 geschlossen. Jetzt sind auch wir ziemlich sauer. Ich will gerade anfangen, den Typen beim Eingang der Bahn zu beschimpfen, da meint dieser, dass sie jetzt gleich mit Test-Runs anfangen würden und die Bahn in 10 Minuten öffnen könnten. Tatsächlich fährt in diesem Augenblick der erste leere Achterbahn-Zug über die Strecke. Wir holen uns ein wenig Wasser, denn die Temperaturen sind schon recht tropisch. Dann stehen wir vor dem Anstehbereich an. Den Anstehbereich selber machen die Parkangestellten erst 5 Minuten später auf – warum auch immer.

Weil wir sehr weit vorne in der Schlange stehen, können wir bereits mit der zweiten Fuhre Front-Row fahren. Kumba ist toll. Auch hier – Front Row macht gleich nochmals viel mehr Spass als die Fahrt ohnehin schon macht. Es sind noch nicht viele Leute hier, weshalb wir uns gleich wieder anstellen. Dieses Mal fahren wir allerdings bewusst in der letzten Reihe. Die Physik von Achterbahnen will es so, dass die G-Kräfte im letzten Wagen am heftigsten wirken. Das müssen wir natürlich ausprobieren. Und tatsächlich fährt die zweite Fahrt viel härter ein, als die erste.

Es feutchtet

Wo wir schon mal hier hinten im Park sind sehen wir uns etwas um. Es gibt hier einen Wildwasser-Canyon, die „Congo River Rapids“. An einer bestimmten Stelle des Canyons kann man vom Ufer aus „Wasserbomben“ zünden. Eine Fontäne steigt dann in die Luft und prasselt wieder in den Canyon hinunter. Der Spass kostet einen Quarter Dollar für ein paar „Bomben“. Ein grosser, leicht übergewichtiger Krauskopf steht da und hat offensichtlich das Timing perfekt im Griff. Jede seiner Wasserfontänen prasselt genau auf ein vorbeifahrenes Boot nieder. Wir beobachten das eine ganze Weile und kommen mit ihm in’s Gespräch. Er meint, dass er fast jeden Tag hier sei und die Leute nassspritzen würde. „It’s the greatest fun, money can buy“. Seine Taschen sind voller Quarters.

Wir stellen uns in die Schlange und fahren nach ca. 20 Minuten ebenfalls mit einem dieser Reifen-Boote den Canyon hinunter. Das macht mächtig Spass und der gelegentliche Spritzer kalten Wassers kühlt angenehm. Wir kommen zur Stelle mit den Wasserbomben. Ein Blick nach oben – da steht unser Krauskopf. Wir winken ihm zu – er winkt zurück. Und „Booooom…“ geht die Wasserbombe hinter uns los. Köpfe einziehen zwecklos. Ein Schwall kalten Wassers erwischt uns gnadenlos von oben. Ich bin zum Glück nur auf einer Seite nass, meinen Bruder allerdings erwischt’s komplett. Er ist klitschnass.

WP_20150804_11_49_47_Pro

Auf dem Weg zum Mittagessen, kommen wir nochmals an unserem Krauskopf vorbei und bedanken uns für die Abkühlung. Er hat immer noch mächtig Spass. 🙂

Nachmittag

Auf dem Weg liegt auch Falcon Fury. Wir bleiben kurz stehen und schauen uns die Bahn an. Auf den ersten Blick ein normaler „Drop-Tower“. Man wird hochgezogen, bleibt ein paar Sekunden oben und fällt dann im freien Fall ein paar Meter runter, bevor man abgebremst wird. Ich steh‘ nicht besonders auf solche Drop-Towers, aber ich kann drauf, wenn’s sein muss. Aber Falcon Fury hat noch einen ganz fiesen Trick drauf: Wenn man oben angekommen ist, werden die Sitze um 90° nach vorne geneigt. Man ist also mit dem Gesicht zum Boden, wenn man in den freien Fall ausgeklinkt wird. Das wäre ja soooo nichts für mich und meine Höhenangst. Die Bahn ist vom Programm gestrichen.

Mittagessen geniessen wir draussen, weil drinnen alles so stark runtergekühlt ist, dass mein Bruder mit seinen nassen Klamotten sich da den Tod holen würde.

WP_20150804_12_15_02_Pro

Nach dem Essen stellen wir uns an für eine Fahrt mit dem „Airtrain“, also einer Art Gondelbahn. Wir wollen zu Sheikra und sehen, ob die Bahn vielleicht inzwischen geöffnet ist. Tatsächlich öffnet gerade als wir dort ankommen der Anstehbereich. Allerdings haben ganz viele andere Leute die gleiche Idee wie wir und so dauert es dann doch 45 Minuten, bis wir dran sind. Bevor wir die Bahn besteigen könnne, beobachten wir wieder mal eine typisch amerikanische Szene, wie wir sie in Europa vermutlich nie sehen würden: Ein Rollstuhl mit einer älteren Frau wird bis an die Einstiegsrampe geschoben. Die Frau erhebt sich aus dem Rollstuhl und hüpft wie ein junges Reh zur Achterbahn und fährt damit eine Runde. Nach der Fahrt geht sie beschwerdefrei zurück zum Rollstuhl und lässt sich wegkarren.

Jetzt kommt meine erste Fahrt mit Sheikra. Ich bin schon sehr gespannt, wie bei jeder neuen Achterbahn. Allerdings haut mich das ganze überhaupt nicht aus den Socken. Ich bin richtiggehend enttäuscht. Habe wohl zu viel erwartet.

Auf die Enttäuschung hin, muss ich gleich nochmals Montu fahren. Ist halt immer noch die tollste Bahn in Busch Gardens. Wir fahren dieses Mal auch in der letzten Reihe. Front Row wäre zwar schöner gewesen, aber um diese Zeit ist die Schlange dafür schlicht zu lang.

IMG_1269

Es ist 15:30 und wir beschliessen, den Park zu verlassen. Wir wären gerne noch Cheetah Hunt gefahren, aber die Bahn wird auch am nächsten Tag nicht fahren.

Anna Maria

Unterdessen geniessen unsere Familien in Anna Maria Island den Pool und die Veranda.

WP_20150804_14_00_08_Pro

Um 17:00 treffen wir in Anna Maria Island ein. Wir packen alle unsere Sachen in’s Auto und fahren um 17:30 ab in Richtung Kissimme, wo wir um 19:30 ankommen. Nach einem kurzen Nachtessen und einem Abstecher in den Pool beschliessen wir den Tag.

DSC05037

Gute Nacht!

Hier geht’s weiter!