Freitag, 31. Juli 2015: Denver – Tampa

Ab in den Urlaub!

Tatsächlich, es fühlt sich so an, als würden wir in den Urlaub fliegen. Eine Woche Florida erwartet uns. 🙂

Wir hatten ursprünglich einen netten Flug bei United gebucht, Nonstop von Denver nach Tampa mit Abflug um 12:40 Mittags. Dazu ein paar schöne Sitzplätze an bevorzugter Lage im vorderen Teil des Flugzeugs (Economy Plus) mit Fenster, nicht zu Nahe an den Toiletten. Leider ist es inzwischen üblich, dass Airlines mal den Flieger wechseln, in unserem Fall hatten sie gleich den kompletten Flug getauscht. Der neue Flug findet mit einem anderen Flugzeugtypen statt, unsere tollen Sitze können wir uns abschminken und die Abflugzeit ist neu um 10:04 morgens. Immerhin immer ebenfalls ein Nonstop-Flug, aber mehr als 2 Stunden früher. Das ergibt folgende Probleme: Der Mietwagen ist erst für 18:00 in Tampa reserviert, wir werden da aber schon um 15:40 landen – und wir müssen morgens früher raus…

Um 05:45 reisst uns der Wecker aus dem Schlaf. Endlich haben wir das Jetlag überwunden, und dann sowas…  Frühstück gibt’s um 06:10, um 06:45 ist Abfahrt zum Flughafen.

Wir tanken die Karre an einer Tankstelle kurz vor dem Flughafen auf und geben das Auto bei Hertz ab. Rein in den Shuttle und auf zum Denver International Airport. Dieser Flughafen ist einfach toll, es ist hell, sauber und die Wege sind kurz. Ausserdem ist die Architektur faszinierend. Mein ausgesprochener Lieblings-Flughafen in den USA.

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Den Koffer geben wir an einem Selbstbedienungs-Terminal ab. Das Teil lässt sich sogar auf Deutsch bedienen.

Vor dem Security-Check haben wir ein kleines Problem: Wir haben immer noch ein paar Liter Wasser in PET-Flaschen bei uns, aber die können wir natürlich nicht mitnehmen. Auf einer Bank am Rande der Flugzeughalle sitzen ein paar ältere Damen. Ich spreche sie an, und frage, ob sie mein Wasser haben wollen – es sei noch original-verschweisst, aber wir müssten jetzt zur Security und würden es ungerne fortwerfen. Eine der alten Ladies ist völlig aus den Häuschen ab so viel Grossmut und würde mich am liebsten adoptieren. Während des kurzen Gesprächs erfahre ich, dass sie aus Forth Worth (TX) ist und hier in Denver ihre Tochter besucht, weil die hier studiert… die Amis sind schon verdammt schnell darin, ihre Lebensgeschichte zu erzählen. 😉

Up in the Air!

Die Schlange vor dem Security Check ist ziemlich lange. Aber es sind alle Schalter offen, weshalb wir nach ca. 15 Minuten dran sind. Heute dürfen wieder mal alle die Schuhe ausziehen. Wie immer sind die Kids davon ausgenommen, obwohl die mit ihren Crocs am schnellsten wären bei der Übung.

Mit dem Untergrund-Shuttle geht’s zum Gate, wo nach kurzer Zeit das Boarding beginnt.

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Unsere Boeing 737-900 hebt ab und bringt uns nach Südosten.

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Ich bin überrascht: Es gibt hier ein Onboard Entertainment System, in jedem Sitz ist ein Bildschirm angebracht, auf der Armlehne ist das ganze mit „DirecTV“ beschriftet.

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Bald erkenne ich den Haken an der Sache.

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Nach dem Erreichen der Reiseflughöhe geht nichts mehr – auf dem TV läuft eine Dokumentation über Haie, die sich nicht abstellen lässt. Wer was anderes gucken will, muss die Kreditkarte durch den Schlitz ziehen.

Zum Glück hatten wir unsere Tablets vorgängig mit Filmen befüllt und die ebooks sind ebenfalls dabei. So wird uns während der 3,5 Stunden garantiert nicht langweilig.

Was kann man sonst über den Inland-Flug mit United sagen? Es gibt genau ein einziges mal Getränke. Futter kann man gegen Bezahlung kriegen. Der Sitzabstand ist gut (ist ja immerhin Economy Comfort), aber die Sitzbreite ist immer noch eng.

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Einmal gibt es eine kurze Turbulenz, ansonsten ist der Flug sehr ruhig.

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Ohne Kreditkarte lässt einen das Entertainment System noch nicht mal die Inflight-Daten (Karte) ansehen. Das gurkt mich ziemlich an, schliesslich würde ich schon gerne wissen, wo wir ungefähr sind und wie lange es noch dauert. Hm. Mein Handy hat GPS. Gut, im Flug-Modus ist das natürlich ausgeschaltet. Aber ich kann das GPS separat einschalten, ohne WLAN und Mobilfunk-Netz zu aktivieren. Damit sollte es keine Probleme geben, ist ja nur ein Empfangsgerät, welches nicht sendet. Gedacht, getant. Was soll ich sagen: Mein Handy hat nach 10 Sekunden einen GPS-Lock und ich weiss ab sofort, wo wir sind. Beim Überqueren des Golf von Mexiko schalte ich das GPS allerdings dann wieder ab, weil es doch den Akku schnell leersaugt.

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Während des Landeanflugs erinnere ich mich an einen beliebten Trick der Airlines, um ihre Pünktlichkeits-Statistik zu schönen: Der Flug dauert gemäss Flugplan 3:35. Die effektive Flugzeit beträgt aber gerade mal 3:05. Und den Passagieren wird danach verklickert, der Captain habe durch eine optimale Ausnutzung von Winden, Bergabfliegen und Heimweh die (eventuelle) Verspätung aufholen können.

Up-bremsung!

Der Landeanflug ist ruhig, erst kurz vor dem Aufsetzen heulen die Triebwerke heftig auf. Der Pilot scheint Vollgas zu geben. Starten wir durch? Nö, wir setzen auf, allerdings in einem Höllentempo. Kurz nach dem Aufsetzen steigt er dann voll in die Eisen. Die Passagiere kleben in ihren Gurten und berühren mit den Nasen fast die Vordersitze. Trotzdem schaffen wir es nur ganz knapp, den letzten Taxiway vor Ende der Piste zu erwischen. Was für eine Landung. Die Kids sind ganz begeistert. Achterbahn-Feeling pur. Ich freu‘ mich, dass wenigstens keiner klatscht.

Die Koffer sind enorm schnell da. Typisch, wenn man mal etwas Verspätung brauchen könnte, klappt alles wie am Schnürchen. So sind wir dann 2 Stunden zu früh. Wir wollen mal versuchen, bei Hertz das Auto schon früher zu kriegen.

Der Hippie am Hertz-Schalter ist sehr entspannt. Er weist uns ein Auto zu, einen brandneuen Minivan. Es handelt sich um einen 7-Plätzer. Wir brauchen allerdings den Kofferraum und versuchen die hinteren 2 Sitze herunterzuklappen. Ohne Erfolg. Egal welche Hebel wir auch drücken und an welchen Schlaufen wir ziehen – die Sitze bleiben oben.

Zurück am Schalter meint der lockere Hertzie, dass er auch keine Ahnung habe, wie man die Sitze runterkriege. Sei ein neues Modell, welches er noch nicht kenne. Wir sollen doch einfach den KIA nehmen, der gleich neben seinem Büro steht. Auch ein 7-Sitzer, aber was für eine Gurke. Das erkennen wir zu diesem Zeitpunkt zum Glück nicht. Das Teil hat nichts ausser einem Radio und elektrischen Fensterhebern. Noch nicht mal eine Fernsteuerung am Schlüssel. Aber das Auto hat genug Platz und es fährt. Mehr brauchen wir in Florida auch nicht.

Hotelate

Ab ins Hotel. Wir sind im Flughafen-Hotel Homewood Suites by Hilton Tampa Airport. Um 17:00 sind wir da – aber unser Zimmer ist noch nicht bereit. Das ist schon sehr seltsam, aber wir dürfen uns als Entschädigung etwas aus dem Hotel-Snack-Laden aussuchen. Die Kids schnappen sich eine Eiscreme, ich hab‘ im Augenblick auf nichts Lust.

Die Dame am Empfang verspricht ausserdem, dass in 30 Minuten unser Zimmer bereit sein würde. Na gut – fahren wir halt ins nahe Einkaufszentrum „International Plaza“. Dort genehmigen wir uns im Food Court das Abendessen. Ausserdem kaufen wir Geburtstags-Deko in einem Walmart in der Nähe ein, schliesslich hat Junior übermorgen Geburtstag.

Um 19:00 erblicke ich das geschockte Gesicht der Receptionistin schon, während ich das Hotel betrete. Ihrem Blick entnehme ich, dass sie uns total vergessen hat und unser Zimmer noch gar nicht fertig ist. Warum muss ich immer recht haben? Wiederum will sie uns mit einem Snack aus dem Laden vertrösten, aber darauf hab‘ ich jetzt wirklich keine Lust mehr. Zum Glück sind wir nur aus Denver eingeflogen, nicht auszudenken, wenn sowas passieren würde nach einem Transatlantik-Flug. Für ein Flughafenhotel ein definitives No-Go.

Wir setzen uns in die Hotellobby und lauschen gespannt, wie die gute Frau an der Reception versucht ein Zimmermädchen dazu zu bringen, unser Zimmer fertig zu machen. Lustigerweise spricht die gute Dame offensichtlich kein Wort Spanisch, das Zimmermädchen kein Englisch. Eine Gouvernante wird eingeschaltet, die (Halleluja!) beide Sprachen spricht.

Um 19:20 können wir unser Zimmer endlich beziehen. Dabei wollen wir eigentlich nur noch eines: An den Pool. Dort hängen wir im Wasser und können wunderbar auf dem Rücken schwimmend die startenden Flugzeuge betrachten. Ein Highlight für Aviatik-Fans.

Gute Nacht!

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