Samstag, 1. August 2015: Tampa – Kissimmee

Familentreffen

Heute gibt’s im Hotel Frühstück mal wieder mit echtem Geschirr. Das ist schon eine ziemliche Ausnahme, denn normalerweise gibt’s geschäumte Teller und Pappbecher. Viel futtern wir aber nicht, denn wir haben noch ein zweites Frühstück geplant im Einkaufszentrum.

Mein Bruder hat mit seiner Familie in den letzten 3 Wochen die Nordostküste der USA bereist, von New York aus bis nach Quebec hoch und zu den Niagarafällen. Heute fliegen sie von Buffalo nach Tampa und wollen danach eine Woche auf Anna Maria Island verbringen. Wir haben abgemacht, uns um 09:00 im Einkaufszentrum „International Plaza“ zu trefffen, gleich neben dem Flughafen Tampa.

Wir packen unsere Koffer zusammen, checken aus und fahren zum Einkaufszentrum. Unsere Kinder entdecken schon beim Einbiegen auf die W Spruce Street das Auto meines Bruders an der Ampel. Was für ein Zufall, wir fahren, beide gleichzeitig auf derselben Strasse zum Einkaufszentrum! 🙂

Auf dem Parkplatz sind wir die einzigen beiden, die hier um diese Zeit schon parken wollen, denn das Einkaufzentrum macht erst um 10 Uhr auf. Zum Glück hat ein Starbucks schon ab 9 Uhr auf und wir geniessen ein ausgedehtes Frühstück aus Kaffee und Muffins.

Die Kinder sind ganz schön überstellig, sich hier zu treffen.

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Riverwalk

Wir wollen ein wenig in Tampa Downtown flanieren und frische Luft schnappen. Ich habe schon vieles über den Riverwalk gelesen, der das Flussufer attraktiver machen soll. Geplant wurde dieser 1975 und seither mit einigen Unterbrüchen immer weiter ausgebaut, der grösste Teil wurde um 2009 herum erstellt, aber es wird immer noch gebaut und erweitert. Auf Google Maps ist es schwer, einen vernünftigen Parkplatz am Riverwalk zu erkennen, aber das Convention Center scheint uns optimal gelegen und hat auch genügend Parkmöglichkeiten. Wir verabreden uns dort am Parking, falls wir uns unterwegs im Verkehr aus den Augen verlieren sollten.

Das Convention Center Parking ist unglaublich gut besucht. Kurze Zeit später finden wir den Grund dafür raus: Viele Leute im Parkhaus sind verkleidet als Comicfiguren oder Computerspiel-Figuren (Cosplay). Die „Tampa Bay Comic Con“ findet gerade statt. Da haben wir ja Glück, dass wir trotzdem noch einen Parkplatz erwischt haben.

Wir spazieren rüber zum Fluss und sind bald am Riverwalk. Der ist wirklich sehr schön angelegt.

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Nach ein paar hundert Metern entdecken die Kinder einen Wasserspielplatz, gleich dahinter einen weiteren „normalen“ Spielplatz. Weiter gehen ist nicht…

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Wir setzen uns hin und lassen die Kinder spielen. Nach den ganzen Tagen im Auto und Flugzeug brauchen sie die Bewegung offensichtlich. Wir befinden uns vor dem Kunstmuseum, gegnüber der Universität von Tampa im „Curtis Hixon Waterfront Park“.

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Während wir am Fluss sitzen und die Kids beobachten schlägt das Wetter um. Und zwar plötzlich. Der Wind frischt auf und es beginnt zu regnen. Innert Sekunden wird aus einem Tröpfeln ein heftiger Tropenregen. Wir schaffen es gerade noch so einigermassen unter das Vordach des Kunstmuseums. Die Kids sind eh schon vom Wasserspielplatz klitschnass und tanzen erst im Regen, verkriechen sich dann aber später auf dem Spielplatz in irgendwelchen Plastikhäuschen.

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Nach 15 Minuten lässt der Regen nach, es hört sogar nach ein paar Minuten ganz auf. Wir nutzen die Gelegenheit, zurück zum Convetion Center zu hasten. Der nächste Regen lässt bestimmt nicht lange auf sich warten und kurz bevor wir das Parking erreichen, fängt es auch schon wieder an. Zum Glück können wir uns jetzt von Unterstand zu Unterstand retten und so einigermassen trocken zum Auto gelangen. Die Kinder müssen allerdings die Kleider wechseln, sind sie doch durchnässt bis auf die Knochen. In den USA kein leichtes Unterfangen, schliesslich sind nackte Kinder in der Öffentlichkeit ein absolutes Tabu. Wir öffnen einfach alle Türen des Autos, so dass die Kinder sich zwischen den geöffneten Türen und den danebenstehenen Autos umziehen können. Blickschutz genug. 🙂

Zurück auf Feld 1

Unser Ausflug ist damit zu Ende, aber unser Haus im Kissimmee können wir erst ab 16 Uhr beziehen. Selbst mit 2 Stunden Fahrt, lohnt es sich nicht, jetzt schon loszufahren, ist doch gerade erst Mittagszeit. Wir beschliessen deshalb, zurück zur Mall zu fahren und dort gemeinsam zu Essen, bevor wir uns in Richtung unserer Ferienhäuser verabschieden.

Inzwischen regnet es andauernd heftig und der überdachte Teil des Parkings am Einkaufszentrum ist überfüllt. Ich lade die Familie am Eingang ab und stelle das Auto draussen hin. Alleine schaffe ich es dann einigermassen trocken in’s Einkaufszentrum zu kommen. Mein Bruder und seine Familie treffen kurz nach uns ebenfalls am Food Court ein. Hier ist jetzt richtig viel los, aber wir haben keinen Stress.

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Nach dem Essen shoppen wir noch ein wenig, aber es hat heute so viele Leute, dass das gar keinen Spass macht. Samstag, Regen – keine gute Zeit für einen gemütlichen Einkaufsbummel. Wir verabschieden uns und machen uns auf zu unserem Haus in Kissimme.

Regenfahrt

Draussen regenet es immer noch wie aus Kübeln. Der Verkehr auf der Interstate 4 schleicht im Schritttempo. Bei dieser Reisegeschwindigkeit können wir von Glück sagen, wenn wir heute noch ankommen. Aber die Wettergötter sind gnädig. Während es in Tampa weiterhin schüttet, ist im Landesinneren das Wetter einiges freundlicher. Schon nach überqueren der Kreuzung mit der I-75 reduziert sich der Regen auf ein vernünftiges Niveau und wir können mit normalem Tempo nach Osten düsen.

Auf der linken Seite des Interstate erblicken wir „Gator Ford“, einen Autohändler. Da stehen mindestens hundert Ford F-150 nebeneinander aufgereiht direkt am Highway. Wenn das mal keine eindrückliche Show ist.

In Kissimmee angekommen regnet es schliesslich überhaupt nicht mehr. Sehr schön – und praktisch, denn wir beziehen jetzt unser Ferienhaus. Das ist einiges angenehmer, wenn es nicht regnet. Das Haus ist toll, wir sind begeistert. Fotos in den nächsten Tagen.

Housewarming

Das Haus ist erkundet, die Koffer ausgepackt. Einkaufen! Ich suche im Navi einen Walmart und fahre los. Dummerweise scheint mein Navi nicht ganz richtig zu ticken, denn nach 10 Minuten Fahrt stehen wir plötzlich vor einem Seiteneingang von Disney’s Animal Kingdom. Na gut, dann halt nicht. Mal nach einem Target suchen. Da gibt’s einen in 5 Minuten Distanz. Na bitte, klappt doch.

Wir kaufen alles nötige für eine Woche im Ferienhaus ein, auch Dinge wie Waschmittel, Toilettenpapier und Putzmittel. Wenn man sich mit den gängigen Marken nicht auskennt, ist das ganz schön schwierig. Und dann die Packungsgrössen: Waschmittel gibt’s nur im 4-Liter-Kanister, der für Monate reicht. Aber egal – wir finden alles, was wir brauchen und sind bald 200 Dollar los.

Nach 10 Minuten sind wir zurück im Haus. Der Target ist also sogar näher, als der nicht-existente Walmart. Dann wird das wohl unser Haupt-Shop sein für die nächste Woche. Es ist bis dahin schon ein langer Tag und wir sind alle hungrig. Ich koche erst mal Spaghetti 5-P. Die werden ratzeputz weggefuttert.

Zeit für den Pool. Beheizt ist er, das hatten wir so bestellt. Und mit Whirlpool daneben, den man separat noch mehr aufheizen kann. Sehr, sehr angenehm. 🙂

Der Pool-Alarm ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Immer wenn jemand die Türe zum Pool aufmacht, muss vorher ein Knopf gedrückt werden, sonst geht ein lauter Alarmton los. Auch wenn die Tür ein paar Sekunden offen bleibt, ertönt der Alarm. Das Ziel der Geschichte soll sein, dass keine Kinder unbeaufsichtigt zum Pool raus können.

Bevor wir in’s Bett können, müssen wir noch Jonas‘ Matratze in’s Erwachsenen-Zimmer schieben. Er traut sich nicht, alleine in einem Zimmer zu schlafen. Eine Nachwirkung unseres Feuer-Alarms in Denver.

Die Kinder schlafen bald, aber für uns ist der Tag noch nicht vorbei: Morgen ins Jonas‘ Geburtstag und wir bereiten alles für die Party morgen vor. Wie letztes Mal, so wünscht er sich auch diesmal eine Pool-Party.

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Gute Nacht!

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