Dienstag, 28. Juli 2015: Denver

Rural America

Heute sind wir mal erst um 07:30 wach. Wird auch mal Zeit, dass der doofe Jetlag nachlässt.

Das Frühstücks-Buffet ist eher übersichtlich, dafür gibt’s hier einen „Eierkoch“ wo man Bestellungen für Eierspeisen platzieren kann, z.B. für Rührei, Omeletten oder Spiegeleier. Etwas seltsam ist es allerdings schon, denn der Typ steht da hinterm Tresen und hat nichts zu tun, nimmt aber keine Bestellungen entgegen. Es liegen Zettel auf, wo man seine Bestellung ankreuzen kann und kaum ist das passiert, fängt der Koch an mit der Zubereitung. Ich vermute mal ein Sprachproblem. Der kann ziemlich sicher kein Englisch, wie viele Service-Angestellte in den USA. Aber er weiss, welches Kreuzchen was bedeutet…

Zurück auf dem Zimmer beraten wir, wo’s hingehen soll. Ich schlage mal die Calhan Paint Mines vor, die ich bei Volker (alias L@la) entdeckt hatte. Die Familie kann sich nichts darunter vorstellen, aber stimmt zu.

Auf dem Weg dahin ist ein Highway gesperrt, weshalb ich eine Route quer durch’s Land fahre. Wir kommen an kleinen Nestern, grossen Farmen und weiss eingezäunten Landsitzen vorbei. Wie man sich das ländliche Amerika eben so vorstellt. Hier ist das Wirklichkeit.

Nach fast 2 Stunden biegen wir auf den Parkplatz der Paint Mines ein.

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Hier steht ein Klo-Häuschen und eine Info-Tafel. Das Klo-Häuschen kann man übrigens niemandem mit intaktem Geruchssinn ernsthaft empfehlen. Besser vorher im Ort Calhan eine Toilette aufsuchen…

Hier sieht man nur eine grüne Hügellandschaft und ein paar Windkrafträder in der Ferne. Der Rest der Familie fängt mich an zu löchern, was denn hier bitteschön so speziell sein soll, dass man dafür 2 Stunden durch die Pampas gondeln soll.

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Nach 10 Minuten Fussweg tauchen die ersten weissen Formationen auf.

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Und sofort hält wieder Spass Einzug. Es gilt wieder einmal „Adventure-Time“.

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Natürlich auch hier: Der obligatorische Nager.

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Nach 90 Minuten rumwandern und -klettern haben wir genug gesehen. Wir fahren nach Westen, nach Colorado Springs. Das dauert von hier aus ca. eine Stunde.

Colorado Springs

In Colorado Springs angekommen ist es schon nach Mittag. Wir sind hungrig und suchen uns ein Restaurant. „The Famous Steakhouse“ ist gleich an der Ecke und wir setzen uns rein.

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Ein Blick auf die Karte und die anderen Gäste verrät uns jedoch nach 5 Minuten: Wir sind hier falsch. Da sich sowieso keine Bedienung an unseren Tisch verirrt, verabschieden wir uns französisch und suchen eine nettere Gaststube.

Ein paar Meter weiter, auf der anderen Strassenseite werden wir fündig: Das „Old Chicago Pizza & Taproom“ soll es sein. Ich frag‘ mich, was genau ein „Taproom“ sein soll, bis ich die Karte in Händen halte: Es gibt hier hunderte von Bieren. Das „Tap“ steht also für den Bierhahn.

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Wir bestellen Pizza für uns, aber Jonas hätte lieber Spaghetti. Also dann: Pizza für 3, einmal Spaghetti. Dazu ein Bier für die Erwachsenen. Die Kellnerin bringt uns nicht nur unser bestelltes Bier, sondern dazu noch ein kleines Glas Bier einer Sorte, die wir probieren sollen. Das sei hier so üblich, lässt sie uns wissen. Es ist „Leinenkugel’s Summer Shandy“ und schmeckt uns beiden enorm.

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Jonas kriegt seinen Teller mit den Worten: „Here’s your Spaghetti“. Natürlich mit Pommes als Beilage. Seltsame Spaghetti haben die hier…

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Nach dem Essen fahren wir weiter zum Garden of the Gods. Eigentlich wollen wir hier etwas spazieren, aber die Parkplätze sind zum bersten voll. Nach einer Runde finden wir dann endlich einen Platz, allerdings nicht am Hauptparking, sondern weit davon entfernt am High Point Overlook.

Aber auch hier kann man etwas auf den Felsen rumklettern. Alleine ist man dabei allerdings nie.

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Bevor wir den Park verlassen, fahren wir nochmals eine Runde, um wenigstens von einem Turnout aus mal noch einen Blick auf die fantastischen Felsen zu erhaschen.

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Religionsfreiheit

Weiter geht’s zur U.S. Airforce. Nein, wir schreiben uns da nicht als Freiwillige ein, wir wollen die Cadet Chapel besichtigen. Während wir am Eingangstor warten bis wir hineinfahren können, fragen wir uns schon, ob das wirklich möglich ist. Da stehen schwer bewaffnete Typen rum und gucken mit einem Spiegel unter jedes Fahrzeug. Ob da Ausländer überhaupt reindürfen? Oder nur Amis? Oder sogar nur Angehörige des U.S. Militärs?

Nö. Kein Problem. Während die bewaffneten Typen unser Auto etwas unter die Lupe nehmen, werden wir von einer in weisser Uniform gekleideten Airforce-Angehörigen nett begrüsst. Sie will unsere Pässe sehen und erwähnt dann grinsend, dass sie heute früh schon mal Schweizer empfangen durfte. Sie wünscht uns einen schönen Tag und winkt uns durch.

Das Gelände ist riesig. Nach 10 Minuten treffen wir beim Parkplatz vor der Kapelle ein. Die ist wirklich sehenswert.

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In Sachen Religion kennt man keine Berührungsängste. Alles im gleichen Gebäude.

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Park Meadows

Wir fahren auf dem Interstate 25 zurück nach Denver. Dabei überholen wir ein Kamera-Auto. Leider lässt sich nicht herausfinden, ob das Ding für Google, Apple oder Microsoft unterwegs ist, denn die sind alle dabei, die Strassen mit Kameras zu erfassen.

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Um 16:45 kommen wir im Zimmer an, nur um herauszufinden, dass das Zimmermädchen erst gerade damit anfängt, unser Zimmer zu machen. Na toll… wir schnappen unsere Badesachen und verschwinden zum Pool.

Nach einer Stunde sind wir zurück im Zimmer und überlegen, wo wir noch hinfahren könnten. Der Park Meadows Mall ist ganz in der Nähe. Da gibt’s auch einen Food Court. Ausserdem ist das seit unserem Besuch 2002 unser Lieblings-Einkaufszentrum.

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Im Food Court gibt’s dann für die Kids, die irgendwie nicht so richtig hungrig sind, ein Vanilla Ice von Ben & Jerry, ich versuch‘ mich mal bei Panda Express. Orange Chicken schmeckt gar nicht so übel. Sogar Anna, die einen Bissen davon probiert, findet es lecker.

Im Microsoft Store versuch‘ ich mir ein Band zu kaufen, aber leider ist es nicht mehr in „large“ verfügbar. Am Freitag kriegen sie wieder welche rein, aber dann sind wir leider nicht mehr in Colorado.

Nach dem Shopping Trip fahren wir zurück ins Hotel und fallen todmüde ins Bett.

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