Montag, 27. Juli 2015: Lander – Denver

Frühstück

Wir sind „erst“ um 05:30 wach. Gemütlich packen wir unsere Siebensachen zusammen und begeben uns zum Frühstück. Hier gibt’s eine Pancake-Maschine… und das Resultat schmeckt super!

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Auch von den Kaffee-Zusätzen bin ich Fan! Ich trinke ja zu Hause meinen Kaffee immer schwarz ohne Zucker, aber diese Dinger haben’s mir angetan.

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Beim Checkout dann die Überraschung: Der Typ hinter dem Tresen ist derselbe, der gestern Abend im Pool mit uns rumgeschwommen ist. Das Personal gönnt sich hier also auch mal Freizeit im Gäste-Pool. 🙂

Fahrtag

Wir tanken unser Wägelchen bei der Safeway-Tankstelle voll, denn wir wollen heute bis nach Denver fahren.

Allerdings ist schon nach ein paar Meilen Schluss mit Lustig: Eine Baustelle zwingt uns zu 20 Minuten Pause. Dann dürfen wir im Schritttempo einem Fahrzeug folgen, welches uns durch die Baustelle führt. Die Streckenführung ist jetzt nicht sooo kompliziert, dass wir den richtigen Weg ohne diese Wegleitung nicht gefunden hätten. Arbeitsbeschaffung.

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Danach folgen Stunden der klassischen Wyoming-Langeweile. Pferdekoppeln, Farmen, Landschaft. Kurz nach Einbiegen auf den Interstate 80 entdecken wir eine grosse Ölraffinerie auf der linken Seite. Es handelt sich um die „Sinclair Oil Refinery“. Die Benzinpreise sind hier in der Gegend einiges tiefer als anderswo – es macht ganz den Anschein, als ob die Preise mit steigendem Abstand zur Raffinerie höher würden.

Die Kids vertreiben sich die Zeit auf der Interstate mit DVD gucken.

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In Laramie stoppen wir bei McDonalds für ein Getränk. Auch der Suburban kriegt was zu trinken. Weiter geht’s im flotten Tempo in Richtung Denver.

An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass ich mich in den USA nicht immer an die Geschwindigkeitsbegrenzung halte. Das tut eigentlich niemand, man versucht sich den anderen anzupassen. Weil ich heute etwas weiter fahre, drücke ich nochmals ein bisschen heftiger ins Pedal, respektive auf den Tempomaten.

Speeding Ticket

Kurz bevor wir die Stateline von Colorado erreichen, blinkt und blitzt es hinter mir – ein Feuerwerk in rot und blau. Da verfolgt mich doch tatsächlich ein Behördenfahrzeug mit Festbeleuchtung. Während ich verlangsame, fragt mich die Familie, warum ich plötzlich so langsam fahre und rechts rüber ziehe… die haben das Polizeiauto alle noch gar nicht bemerkt. Während ich das Auto auf den Seitenstreifen fahre, kläre ich die Familie darüber auf, dass wir jetzt alle sitzen bleiben sollten und keine hastigen Bewegungen vollführen sollten.

Der Sheriff kommt tatsächlich wie im Film mit Mütze und Sonnenbrille zu unserem Fahrzeug, allerdings auf der Beifahrerseite. Macht auch Sinn, denn auf der Fahrerseite ist der Verkehr ja ziemlich schnell unterwegs. Ohne die Sonnenbrille abzunehmen verlangt er nach Ausweisen und Mietvertrag, nachdem er sich versichert hat, dass es sich um einen Mietwagen handelt. Er fragt noch, weshalb ich es so eilig hätte, worauf ich mit „ich will heute noch nach Denver“ antworte. Vermutlich die doofste Antwort, die er je gehört hat. Aber eigentlich freu‘ ich mich ja. Natürlich nicht darüber, dass ich jetzt dann gleich ’ne Busse kriege, aber darüber, dass ich nach 15 mal USA endlich auch mal einen Cop live im Einsatz erleben darf.

Mit den Papieren verschwindet er in seinem Fahrzeug und taucht nach ca. 5 Minuten wieder mit einem ausgefüllten Formular zurück. Darauf steht, dass ich entweder 150 USD im Gericht von Cheyenne bezahlen soll, oder aber zur Gerichtsverhandlung im September dort erscheinen soll. In einem Nebensatz erwähnt er noch, dass man die Busse auch online per Kreditkarte bezahlen könne. Klar. Wir sind ja in den USA, da geht alles per Kreditkarte und Internet… Auf die Frage, ob wir auch gleich hier in bar bezahlen könnten meint er, das sei unüblich und er hätte das nicht so gerne. Schade. Wir hätten das ganze lieber gleich erledigt.

Ein paar Minuten später fahren wir wieder auf dem Interstate 25 in Richtung Süden, diesmal allerdings schön brav mit 75 Meilen pro Stunde. Die Messung des Sheriffs hatte übrigens 90 Meilen pro Stunde ergeben… Auf dem Speedingticket ist meine Augenfarbe als braun angegeben, was natürlich Schwachsinn ist. Die sind blau. Aber woher soll der Cop das wissen, ich hab‘ meine Sonnenbrille ja auch nicht abgenommen… 🙂

Colorado

Wenige Minuten später sind wir in Colorado. Der Verkehr wird jetzt immer dichter. In Fort Collins fahren wir ab dem Highway und suchen uns ein Restaurant. Wir werden bei einem Outback Steakhouse fündig.

Die „Blooming Onion“ darf natürlich nicht fehlen.

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Anna beschliesst, mal etwas neues zu versuchen und bestellt eine Kinderportion Spare Ribs. Sie liebt es und wird das wohl in Zukunft öfters bestellen.

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Nach dem Essen fahren wir die letzten Meilen nach Denver bis zu unserem Hotel im Süden der Stadt. Wir haben uns eine 2-Zimmer-Suite im Hyatt House Denver Tech Center gegönnt, da wir doch ein paar Nächte hier verbringen werden.

Die Viecher, die heute dran glauben mussten, verzieren die Front unseres Suburbans.

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Nach dem Zimmerbezug wird wieder einmal der Pool besucht. Die Familie ist ziemlich geschafft vom langen Fahrtag, aber es müssen noch ein paar Snacks eingekauft und aufgefüllt werden. Ich fahre deshalb alleine zum kurzen Einkauf im nahen Target.

Selbst zum Nachtessen kann ich die Familie nicht mehr aus dem Zimmer scheuchen. Sie futtern lieber die soeben besorgten Snacks auf dem Zimmer. Ich packe Jonas ins Auto und fahre mit ihm kurz zu Wendy’s, wo ich mir einen Burger zum Nachtessen besorge.

Mit ein paar Episoden America’s Funniest Homevideos beschliessen wir den Tag vor dem Fernseher.

Hier geht’s weiter!