Freitag, 24. Juli 2015: West Yellowstone

Schlucht

Wir sind mal wieder um 6 Uhr wach. Nach dem Frühstück im Hotel fahren wir erst mal zum Shop um uns mit Futter und Scotch Tape einzudecken (um die defekte Kamera nach jedem Batterie-Wechsel wieder zukleben zu können).

Für heute haben wir uns vorgenommen, die Nord-Schleife im Yellowstone Nationalpark zu fahren. Der Kurzbesuch gestern hat uns aber mächtig einen Dämpfer verpasst. Wenn das heute wieder so viele Leute hat, wird das stressig, statt entspannend. Der Plan lautet deshalb: Wir gehen nur die Dinge angucken, die wir unbedingt sehen wollen und lassen auch mal den einen oder anderen Hotspot aus.

Wir fahren erst mal quer durch den Park durch zum Grand Canyon of the Yellowstone. Auf dem Weg begegnen uns ein paar Deer – die werden wir noch öfters sehen.

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Es ist immer noch recht kühl, und aus den Flüssen und Bächen steigt überall Dampf auf.

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Wir treffen einen einsamen Bison-Bullen mitten auf der Strasse. Leider ohne Bild.

Nach der Ankunft am Grand Canyon besichtigen wir erst mal die Upper Falls.

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Auf der Übersichtstafel vor Ort entdecken wir einen Hinweis auf „Uncle Tom’s Trail“. Tönt spannend. Es handelt sich um einen Weg, der erst durch den Wald, später über Treppen bis hinunter in den Canyon führt. Auf halber Strecke muss ich allerdings wegen meiner Höhenangst aufgeben und bleibe auf einer Bank zurück, während die restliche Familie noch ein paar Meter weiter nach unten steigt.

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Auf dem Trail sind übrigens nur Deutsche und Schweizer unterwegs heute morgen. Kein englisches Wort zu hören, nur deutsch. Vom Trail aus hat man einen tollen Blick auf die Lower Falls, wenn man sich denn genug weit runter traut. 😉

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Nach dem Aufstieg ist unser nächster Stopp der Artists Point. Es ist immer noch relativ früh und wir finden ohne Probleme einen Parkplatz.

Hier am Artists Point erschliesst sich auch der Name „Yellowstone“ sofort, denn die Felsen sind wirklich sehr gelb.

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Veränderung

Gleich neben dem Grand Canyon of the Yellowstone befindet sich das Canyon Visitor Center. Hier shoppen wir ausgiebig Souvenirs wie Magnete, Kuscheltiere, T-Shirts und sogar eine Softshell-Jacke für mich schaut dabei raus.

Weiter geht’s nordwärts. An einem Bach in der Nähe der Wraith Falls und Undine Falls machen wir Mittagspause.

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Jonas wagt sich in den eiskalten Bach. Allerdings bereut er das ziemlich bald, denn er muss ja irgendwann wieder an’s Ufer zurück.

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Nach dem Essen fahren wir zu Mammoth Hot Springs. Der Parkplatz beim Visitor Center ist gerappelt voll und es stehen überall Autos rum, die auf einen freiwerdenden Parkplatz warten. Zum Glück habe ich vorher die Karte studiert und weiss, dass es oberhalb der Sinterterrassen nochmals einen Parkplatz gibt. Da finden wir dann auch nach 2-3 Minuten einen Platz.

Vor 13 Jahren hat es uns hier besonders gut gefallen. Aber jetzt sieht hier alles anders aus. Die schönen Pools und Terrassen: Total ausgetrocknet. Die hellblauen Pools am westliche Ende – ausgetrocknet. Dafür gibt es an neuen Stellen Wasser, wo früher nichts war. Alles hat sich enorm verändert.

Das bestätigt uns dann auch ein Artikel in der Park-Map: Im ganzen Nationalpark verändert sich die Landschaft und die Geysir-Becken ständig. Hier in Mammoth Hot Springs sind die Veränderungen besonders schnell und heftig und nach kurzer Zeit zu erkennen.

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Es füllt sich

Je länger wir im Park sind, desto mehr Menschen halten sich hier auf. Während wir am morgen noch locker überall einen Parkplatz gefunden haben und uns frei bewegen konnten, ist es kurz nach Mittag sehr viel voller geworden.

Wir gondeln weiter nach Süden. An einer grossen Baustelle stehen wir 20 Minuten still. Auf der Gegenfahrbahn fahren viele Autos an uns vorbei uns wirbeln eine Menge Staub auf. Erst als eines der letzten Autos kommt schliesslich ein Bewässerungs-Truck, welcher mit Wasser den Staub befeuchten soll, damit er nicht so aufwirbelt. Nicht eben gut geplant…  Unser Suburban ist eh schon lange nicht mehr sauber, also „so what?“.

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Nach der Baustelle kommen wir bald einmal beim Norris Basin an. Der Parkplatz ist hoffnungslos überfüllt. Nicht nur der Parkplatz, auch die Strassenränder rundherum sind total zugeparkt. Nach 2 Runden wollen wir schon aufgeben. Stattdessen versuchen wir unser Glück einfach mal auf dem Wohnmobil-Parkplatz. Und siehe da – hier hat’s noch Platz. Keinen offiziellen Parkplatz natürlich, aber am Rand, wo sowieso kein Wohnmobil hinfahren könnte, kann ich mein 4×4 Schiff platzieren.

Hier steht sogar ein Wohnmobil rum mit deutschen Nummernschildern. Der muss sein Mobil verschifft haben, oder eine neue Route über den Pol entdeckt haben. 😉

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Hier lernen wir, was Fumarolen sind. Gemäss Schild, handelt es sich um einen Geysir, der nur sehr wenig Wasser, dafür um so mehr Hitze ausstösst. Das äussert sich in einem laut fauchenden Dampfschwall, der unaufhörlich aus der Erde emportschiesst.

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Auch über die Farben in den Pools und auf dem Boden lernen wir etwas: Die Farben stammen von Bakterien und je nach Temperatur sind andere Bakterien vorhanden, die ihre Farbe zur Schau stellen. Auch die Jahreszeiten haben einen Einfluss darauf.

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Weg hier!

Es ist noch lange nicht Abend, aber wir haben genug. Mit so vielen Leuten und so wenig Platz macht es uns schlicht keinen Spass, noch länger im Nationalpark zu bleiben. Wir fahren schnurstracks raus und ins Hotel. Dort ruhen wir uns erst mal etwas aus. Pool inklusive.

Weil’s gestern um 19:00 nirgends mehr Platz zum Essen gegeben hat, ziehen wir heute schon um 17:00 los. Wir versuchen wiederum unser Glück in der Wild West Pizzeria. Diesmal sind noch fast keine Leute da und wir werden sofort zum Tisch begleitet.

Die Reviews auf TripAdvisor sind korrekt. Es ist wirklich fantastisch hier. Die beste Pizza des Urlaubs auf jeden Fall, wenn nicht die beste (American style) Pizza, die ich je hatte.

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Mit vollen Bäuchen shoppen wir noch etwas in den Souvenir-Shops in West Yellowstone.

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Im Hotelzimmer arbeiten wir noch etwas am Tagebuch, bevor es früh zu Bett geht. Wenn morgen der Park wieder nach Mittag unerträglich voll wird, wovon wir leider ausgehen müssen, dann wollen wir morgen nochmals früh raus.

Etwas, was uns heute aufgefallen ist: Chinesen fahren noch schlechter Auto als Amis. Einer ist heute bei einer Kreuzung einfach stehen geblieben und hat seelenruhig die Karte studiert. Nicht ein paar Sekunden, nö. Minuten! Rechts ranfahren wäre auch zuviel verlangt. Die Mitte der Strasse ist the place to be…

Hier geht’s weiter!