Mittwoch, 22. Juli 2015: Park City

Wohin?

Wir sind um 05:30 Uhr wach. Nicht schlecht, verglichen mit 3 Uhr in Las Vegas. Es wird langsam was mit der Zeitzone…

Im Hotel gibt’s erst mal Frühstück. Ein Hampton Inn Frühstück. Passt mir gut. Eine tolle Auswahl an Früchten, Eierspeisen, Milchprodukten und Gebäck. Dazu eine grosse Auswahl an Getränken. WP_20150722_06_39_22_Pro

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Die Wettervorhersage für Park City ist nicht sehr gut. Wolken und leichter Regen ist angesagt, eventuell sogar Gewitter. Erst am Nachmittag soll es besser werden. Den Tag auf dem Berg zu verbringen fällt also mal in’s Wasser… hmmm… Wasser. Ich überlege, ob das Wetter in Salt Lake City, oder auf der Insel im grossen Salzsee „Antelope Island“ wohl besser wäre? Ein Blick auf die Wetter-App bestätigt, dass wir dort keinen Regen zu befürchten haben. Besser als im Regen rumzuhocken ist es auf jeden Fall. Wir fahren zum Antelope Island State Park.

Inselschmerz

Unser Navi gibt mal wieder auf und so fahren wir mit Gefühl und Erfahrung im „Blindflug“, denn eine richtig genaue Strassenkarte dieser Gegend haben wir nicht dabei. Wir haben zwar eine Karte des Staates Utah, aber die Anfahrt zum Antelope Island Statepark ist da nicht genau zu sehen. Trotzdem fahren wir nach etwas mehr als einer Stunde über den Damm auf die Insel.

Wir fahren zum ersten Stopp, einem kurzen Trail namens „Lady Finger Trail“. Die Weite des grossen Salzsees ist faszinierend. Wir sind ganz alleine hier, was den Eindruck der Weite noch verstärkt.

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Hier gibt es nur niedere Büsche, keine Bäume. Zwischen den Büschen haben tausende von Spinnen ihre Netze aufgespannt. Wahre Kunstwerke, in denen teilweise noch der Morgentau hängt. Wenn ich ein guter Fotograf wäre, dann hätt’s jetzt Bilder davon hier. Aber wenn’s drauf ankommt, klappt das Fokussieren oder die Belichtung nicht… irgendwas ist immer. Anna gefällt’s hier gar nicht mehr, nachdem sie die Spinnen entdeckt hat, weshalb ich keine Zeit kriege, die Kamera in den Griff zu kriegen und die Tierchen abzulichten…

Na gut, dann fahren wir halt ein paar Minuten weiter zum Bridger Bay, wo man offensichtlich baden kann. Toll! In einem Salzsee baden – das macht man nicht jeden Tag. Allerdings überlassen wir das ganze mal den Kindern – für uns reicht’s die Füsse etwas zu benetzen am Strand.

Ich behalte meine Schuhe an, aber Esther meint, dass ich besser barfuss gehen sollte, da das Salz wohl nicht so gut für die Sohlen der Schuhe wäre und ausserdem das Auto nachher voller Sand wäre. Gute Idee, finde ich, und wir marschieren alle barfuss vom Parkplatz in Richtung Ufer.

Wenige Minuten später bereue ich diese Entscheidung zutiefst. Der Sand beim Abstieg zum Strand ist enorm grobkörnig und mit spitzen Steinen durchsetzt. Die Füsse werden ganz schön geschmirgelt. Zum Glück fängt in 10 Metern der weisse, feine Sand an.

*AUTSCH*! Von wegen Sand… wir gehen über eine vertrocknete Salzkruste, die zu beschreiben fast unmöglich ist. Ich versuch’s trotzdem mal: Beim Aufsetzen des Fusses ist der Boden hart und von tausenden kleinen, spitzen Diamanten besetzt. Wenn dann das ganze Gewicht auf dem Fuss liegt, bricht die Kruste unter dem Gewicht ein paar Milimeter ein und die vielen kleinen Diamanten werden nochmals (mit erhöhter Intensität) in die zarte Fusssohle hineingedrückt. Es ist wie Gehen auf Glasscherben, bei dem aber keine Schnitte zurückbleiben. Man könnte es auch als „weisse Folter“ bezeichnen, da keine Spuren zurückbleiben am Fuss, ausser der Schmerzen…

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Nach endlosen Metern endlich der Salzsee. Das Wasser ist 24°C warm, der Sand weich – die Erlösung! Nur… irgendwann müssen wir ja auch zurück. Egal, erst mal geniessen wir den See.

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Der Rückweg ist nochmals eine Qual, aber da ich weiss, was mich erwartet, ist das ganze dann doch etwas weniger Schlimm als der Hinweg. Den Kids geht’s übrigens sehr gut, denn sie brechen aufgrund ihres tiefen Gewichts nicht ein in der Salzkruste und ihre Füsse sind sehr viel abgehärteter als meine (wie wir ja schon am Red Canyon rausgefunden haben).

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Inzwischen hat auch das Visitor Center geöffnet und wir statten dem einen kurzen Besuch ab. Wir sind überrascht zu erfahren, dass es hier auf der Insel mehrere Bison-Herden geben soll. Die Standorte der Herden sind auf einer grossen Karte eingezeichnet. Allerdings wäre die nächste Herde mindestens 30 Minuten südlich von hier. „Wir werden im Yellowstone noch genug Bisons sehen“, denken wir uns und vergessen das ganze wieder.

Salt Lake City

Ausser dem Bad im Salzsee hatten wir hier eigentlich nichts vor. Auf eine Wanderung haben wir keine Lust, die Insel macht nicht den Eindruck, als ob es noch was tolles zu sehen gäbe. Also fahren wir zurück nach Salt Lake City.

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Wir fahren in’s Einkaufszentrum „The Gateway“, weil es uns da vor Jahren gut gefallen hatte und wir den Kindern den Platz zeigen möchten, wo die olympischen Medaillen-Zeremonien der Spiele von 2002 stattgefunden hatten.

Hier gibt’s einen Brunnen mit Wasserfontänen, die aus dem Boden schiessen. Anna hat keine Lust, sich nochmals in’s Badekleid zu stürzen, Jonas hingegen wagt einen Versuch.

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Das Wasser ist ihm jedoch bald zu kalt und nach einer halben Stunde verziehen wir uns in den Food Court.

Park City (2. Versuch)

Das Wetter am Nachmittag soll in Park City besser werden und wir wollen mal sehen, ob wir vielleicht doch noch etwas in den Bergen unternehmen können. Es soll eine Rodelbahn geben, wo man mit dem Sessellift hochfahren kann und mit dem Rodel wieder runter.

Wir parken beim „Canyons Resort“ Parkplatz und fahren mit der „Cabriolet“ Gondelbahn hoch zum Hauptteil des Resorts. Diese Bahn ist kostenlos und dient nur dazu, die Leute vom Parkplatz zur Talstation des Sesselliftes und zum Hotel-Komplex zu bringen.

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Oben angekommen geht’s erst mal zum Ticket-Schalter. Dort erklärt uns ein netter junger Hipster, das wir hier komplett falsch sind. Hier gibt’s nur Mountain-Bike- und Zip-Line-Touren. Die Rodelbahn ist in einem anderen Resort. Pfft… wie soll man denn sowas ahnen… Cabriolet runter, zum Auto. Was tun? Wollen wir wirklich noch zum anderen Resort fahren? Eigentlich sind wir dafür zu müde.

Surprise

Aber gleich bei unserem Hotel in der Nähe ist der „Utah Olympic Park“, eine Sportanlage mit Sprungschanzen, Bobbahn und einem kleinen Museum. Da wollen wir noch kurz hin, immerhin hat unser Gold-Simi 2002 hier Doppelgold im Skispringen abgeholt.

Wir kommen beim Sportzentrum an und sind überrascht, wieviele Autos hier auf dem Parkplatz stehen. Der Grund wird schnell klar: Die US Skiakrobatik-Mannschaft trainiert hier. Sie springen von Schanzen in einen Pool, nicht ohne vorher die heftigsten Manöver in der Luft vollführt zu haben. Dazu läuft fetzige Musik und eine Menge Zuschauer sitzen rund um’s Becken verteilt auf der Wiese und auf Felsen. Da setzen wir uns doch dazu und geniessen die Show.

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Wir besuchen das kleine olympische Museum und werfen einen Blick auf die Bobbahn und die Sprungschanzen.

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Unsere Zwerge vor dem Foto von einem Event, der vor ihrer Geburt stattgefunden hat.

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Zurück im Hotel

Im Hotel machen wir erst mal Pause. Pool, wie immer. Es gibt wiederum In-room-Dinner, da wir zu schlapp sind, das Haus nochmals zu verlassen. Auf dem Menü heute: Vollkorn-Cracker mit Nutella, Apfelschnitze, Blue Moon (naja, nicht für die Kids).

Im Fernsehen läuft ein Werbespot für „Farmersonly.com“. Wir können nicht mehr vor lachen. Unbedingt mal auf Youtube suchen… 🙂

Gute Nacht!

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