Dienstag, 30. Juli 2013: Anaheim

Relax

Nach der Rundreise durch Kalifornien, Nevada und Utah gönnen wir uns einen entspannten Tag am Pool.

Esther versucht, etwas Wäsche zu waschen. Die Waschmaschine bringt aber nicht alles sauber, selbst nach mehreren Versuchen. Wir sprechen hier nicht von Flecken, bei denen man Frau Klementine anrufen müsste, sondern 08/15-Schmutz, der bei uns locker rausgeht.

Generell scheint es, als ob die Amis in Sachen Haushaltgeräte in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts steckengeblieben wären. Die Energieeffizienz der Küchen- und Waschraum-Geräte ist unter aller Sau, wassersparende Waschmaschinen (was in Kalifornien eigentlich angebracht wäre) sucht man vergebens. Errungeschaften der 80er Jahre wie Glaskeramik-Kochfelder oder neuerdings Induktionsherde gibt es nicht. Das fällt uns nicht nur hier auf, auch schon in den Häusern in Florida, die wir in den 90er Jahren gemietet hatten war das nicht anders.

Einzig der Fernseher im Wohnzimmer – holla die Waldfee: Ein 70″ Flachbildschirm mit einer 5.1 Soundanlage, die in die Decke des Raums integriert ist. Hammer.

Wir beschäftigen uns mit so trivialen Dingen, wie die Ettikettten von sämtlichen gekauften Kleidungsstücken zu entfernen und Geschenke für die Daheimgebliebenen vernünftig zu verpacken.

Im späteren Verlauf des Morgens schaut José vorbei und fragt besorgt, ob wir die Beleuchtung in der Nacht benötigen, um uns sicher zu fühlen. Es sei grundsätzlich kein Problem, das Licht anzulassen, aber es koste halt viel Strom. Wir antworten, dass uns die Beleuchtung ganz schön genervt hat die Nacht, dass wir deswegen fast kein Auge zugemacht hätten. Warum wir sie dann nicht abgeschaltet hätten? Das kann man? Wo? In einem Schrank neben dem Eingang ist ein unscheinbarer Schalter angebracht. Den habe ich wohl gestern umgelegt beim Versuch, im Schrank Licht zu machen. Der Schalter hat damals nichts bewirkt… Am Tag sieht man nicht, dass das Haus beleuchtet wird. Nachdem das geklärt ist, gibt mir José noch das WLAN Passwort, das er gestern vergessen hatte. Super. Jetzt sind wir sogar online.

Spaghetti and more

Zum Mittagessen kochen wir uns leckere Spaghetti 5P (ausgesprochen Cinque Pi). Wer die nicht kennt, hier das Rezept für die Sauce: 5dl Rahm (Panna), 2-3 Esslöfel Tomatenpüree (Pomodoro), Pfeffer (Pepe), etwas Petersilie (Prezzemolo) und 2-3 Esslöffel Parmesan (Parmigiano). Natürlich noch eine Prise Salz, sonst wird’s fad. Kann man sich einfach merken wegen der 5P und die Zutaten kriegt man (fast) überall auf der Welt.

Am Nachmittag fahren wir in die Outlets at Orange, welche nur 15 Minuten entfernt sind. Hier gibt’s eine Menge Läden und einen Kinokomplex. Einziger Nachteil: Man ist draussen und es ist enorm heiss. In den Gassen zwischen den Läden staut sich die Hitze besonders. Man muss fast in die Läden rein 🙂

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Es gibt sogar einen Lindt-Shop. Beim Gespräch mit dem Verkäufer erfahren wir allerdings, dass die Schokolade, die hier verkauft wird nicht aus der Schweiz importiert wird, sondern in den USA hergestellt wird.

Zum Glück gibt es auch hier Abkühlung in Form eines Starbucks mit den obligaten Frappuchinos.

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Ticketkauf

Zurück im Haus plane ich den nächsten Tag. Es soll in’s Disneyland gehen. Um nicht eine Stunde am Ticketschalter anstehen zu müssen, möchte ich die Tickets online kaufen. Die muss man aber gemäss Website ausdrucken und den Ausdruck mitbringen. Ob das auch mit dem PDF auf dem Handy-Display geht? Ich trau‘ mich nicht, also beschliesse ich, die Tickets online zu reservieren und dann abholen zu gehen. Wir wohnen nur 2 Blocks vom Disney-Park entfernt und ich möchte mal die Distanz gehen, um zu sehen, ob wir morgen mit dem Auto fahren sollen, oder einfach zum Park rüberspazieren können.

Zu Fuss unterwegs in Anaheim… ein lustiges Erlebnis. Erst mal komme ich an einer Schule vorbei. Da ist dieses Schild:

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Heisst das jetzt, dass man im Rest von Anaheim legal Drogen konsumieren darf?

Der Weg zum Disney-Park ist wunderschön. Die geben sich richtig viel Mühe hier in dem Quartier.

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Ich komme an einem gesperrten Seiteneingang vorbei. Warum der so schön angeschrieben ist, erschliesst sich mir nicht ganz – sieht eher wie ein Lieferanten-Eingang aus.

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Von hier aus kann ich auch einen guten Blick auf den Tower of Terror erhaschen, der aber nicht im Disneyland, sondern im California Adventure steht.

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Ach so ja, das muss vielleicht erklärt werden: Es gibt da zwei Vergnügungsparks, das Disneyland und Disney’s California Adventure. Die liegen im selben Block einander gegenüber. Die Eingänge der Parks sind am gleichen Platz – es kommt nur drauf an, ob man links oder rechts reingeht. Es sind aber verschiedene Tickets für die beiden Parks nötig, oder aber man kauft sich ein Park-Hopper-Ticket, mit dem man beliebig oft zwischen den Parks wechseln kann. Beide Parks sind aber für sich genommen genug gross, um einen ganzen Tag darin zu verbringen, weshalb so ein Park-Hopper meiner Meinung nach nicht nötig ist.

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Am Boden entdecke ich den einen oder anderen Artefakt. Hier werden immer 2 Palmen von einer Bodendose mit Strom versorgt, damit die Bäume nachts erleuchtet werden können.

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An den 4 Ecken des Disney-Blocks befinden sich metallene Siegel im Boden mit einer Karte der Umgebung. Die Dinger sind etwa so gross wie ein Gullideckel, aber die meisten Leute sehen sie gar nicht und latschen einfach drüberweg.

Rund um den Disney-Block herum sind Parkplätze mangelware. Kein Wunder, schliesslich ist das Parkhaus im Disney-Park recht teuer und der eine oder andere Besucher könnte ja auf die Idee kommen, seine Karre in der Nähe gratis abzustellen. Die wenigen vorhandenen Parkplätze gehören zu Hotels und Motels, einzelne auch zu Shops wie z.B. dem 7-Eleven. Die sind sehr gut kontrolliert und auch entsprechend beschildert.

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Nachdem ich meine Tickets habe, marschiere ich zurück zu unserem Haus. Die ganze Strecke ist länger als man denkt. Ich habe für den ganzen Ausflug ein bisschen mehr als 90 Minuten gebraucht. Morgens könnte man mit den Kindern also vermutlich noch zum Park spazieren, aber Abends, nach einem Tag im Park noch eine halbe Stunde mit müden, quengelnden Kids nach Hause watscheln? No way. Der Entscheid steht, wir werden morgen mit dem Auto in den Park fahren, Parkgebühren hin oder her.

Den Abend lassen wir gemütlich am Pool ausklingen.

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