Dienstag, 18. Juli 2017: New York – Washington DC

I’m leaving today…

Ich bin mal wieder um 04:30 wach. Nach und nach erwacht der Rest der Crew, bis wir um 5 genug Energie haben, uns aus den Federn zu schwingen.

Die erste Überraschung des Tages: Kein heisses Wasser. Ja, dann lassen wir das mit dem Duschen halt heute mal.

Frühstück, dürft ihr raten wo.

Wir nehmen Abschied von den Food-Ständen und den Yellow Cabs.

Ein Gedanke unserer Kids zu New York: Wir hätten es uns lauter vorgestellt.

Und sie haben recht. Früher war der Verkehrslärm lauter und man hörte viel mehr Sirenen. Eine positive Veränderung.

Zurück ins Zimmer und Koffer fertig packen. Ich hab‘ eine Dial7 Limo für 07:00 bestellt, denn die Autovermietung drüben in Jersey City macht um 07:30 auf. Das sollte passen.

Während wir noch gemütlich unsere Siebensachen verstauen, klingelt mein Handy. Die Limo ist da. Um 06:36. Ja ist denn scho Weihnachten?

Etwas weniger gemütlich packen wir fertig, checken aus und fahren um 06:50 ab.

Irgendwas sagt mir, dass der Fahrer sich nicht auskennt. Ich lasse mein Navi auf dem Mobile mitlaufen. Und prompt, biegt der Chauffeur nach dem Holland Tunnel in die falsche Richtung ab. Ich denk‘ mir erst: „Der kennt halt ’ne tolle Abkürzung“. Aber 5 Minuten später hält er an und findet, wir seien jetzt da.

Nö. Sind wir nicht, guter Mann. Ich zeig‘ ihm auf meinem Mobile, wo ich hinwill. Er findet, die Adresse klinge ja recht ähnlich und fährt uns dann dahin.

Trotz der Jersey-City-Rundfahrt sind wir schon um 07:15 da. Schlagen wir halt noch etwas Zeit tot, bis Alamo öffnet.

Alamo. Eine Schlacht.

07:30 Alamo macht auf. Der Mensch, der den Laden hier schmeisst hatte mir schon vor ein paar Tagen eine Mail geschickt und gefragt, ob ich das ernst meinte mit dem Mietwagen, ob ich ihn wirklich wolle. Da klingelten schon die Alarmglocken. Aber was will man machen, 3 Tage vor dem Termin kann man keine Karre mehr zu einem vernünftigen Preis umbuchen.

Und kaum bin ich am Tresen geht’s auch schon los. Erst mal versucht er mir einen Van aufzuschwatzen. Viel mehr Platz..blaschwafel… Nö. Ich will meinen gebuchten Full-Size-SUV. Ja gut, wie ist’s denn, wenn Du unterwegs kein Benzin mehr hast, den Schlüssel verlierst oder…  Nö. Ich will keine Road-Side-Protection.

Ja, dann bleibt wohl nur der Yukon. Gerne. Und er tigert los, um den Schlüssel zu holen.

5 Minuten steht er wieder da mit dem Schlüssel eines Nissan Armada. Der Yukon sei nicht getankt. Na toll. Dann gib‘ halt den Armada…

Wir besichtigen die Karre im Parkhaus. Ausser dem Armada und dem Yukon ist kein SUV weit und breit. Das Auto ist schmutzig und der Tank halb leer. Ich fahre trotzdem mal aus dem Parkhaus raus und parke gleich vor dem Büro.

Nochmals rein, wegen halbleerem Tank motzen. Na bitte, 30 Mücken Gutschrift für den Tank. Ich bin mit dem Wagen zwar nicht happy, weil unsere Koffer fast nicht reinpassen, aber ich hab‘ im Augenblick keine Wahl.

Wo man Wale kauft

Los geht’s erst mal zum Walmart Supercenter in North Bergen. Ich lichte auf dem Parkplatz mal noch unser Vehikel für die Nachwelt ab.

Hach ist das schön, ein Walmart mal wieder.

200 USD wechseln den Besitzer. Dafür, dass wir eine fette Kühlbox, eine elektrisch aufblasbare Luftmatratze, einen Comforter und jede Menge Futter und Getränke gekauft haben, geht der Betrag mehr als in Ordnung.

Toll

Auf der NJ Turnpike geht’s in Richtung Philly, Baltimore. Turnpike heisst: Kostet extra. Das ist uns aber recht egal, dafür läuft der Verkehr enorm flüssig, einiges angenehmer, als wir uns das ausgemalt hatten.

Irgendwo nach Delaware fragt Esther, in welchem Staat wir eigentlich grad‘ sind. Gute Frage. Ich weiss es nicht. Inzwischen natürlich schon. Maryland.

Jedenfalls: Das geht natürlich gar nicht, dass wir nicht wissen, wo wir sind. Abhilfe schafft ein Rand McNally von biblischen Dimensionen.

Es ist eh grad‘ Zeit zum Mittagessen. Das Denny’s kommt uns da gerade recht.

Parkway

Durch den Harbour Tunnel in Baltimore geht’s zum Baltimore-Washington Parkway.

Aha. Ein Parkway. Als ob wir nicht schon den ganzen Tag durch Bäume gefahren wären. Aber hier hat’s sogar Bäume auf dem Mittelstreifen. Macht das einen Parkway aus? Unsere Familien-Definition sagt: „Ja“. Wehe es kommt ein Parkway ohne Bäume im Mittelstreifen daher…

Wir kommen erstaunlich gut voran. Wir hatten im Vorfeld der Reise immer gelesen, dass man im Osten der USA längst nicht so entspannt fahren kann wie im Westen. Zumindest heute und auf dieser Strecke trifft das nicht zu.

Erst in Washington DC ist dann etwas Stau. Aber ein Mini-Stau, durch den wir nach 10 Minuten schon durch sind.

DC

Im Holiday Inn Washington-Capitol ist das Zimmer noch nicht ganz ready, weshalb man uns bittet, erst mal das Auto in der Tiefgarage zu versenken. Bis danach sollte das Zimmer dann fertig sein. So ist es auch.

Das Zimmer (wir haben eine Executive Suite) übertrifft unsere Vorstellungen. Das ist ein Ballsaal. Mindestens 80 Quadratmeter. Eher mehr.

Nach kurzer Entspannung geht’s auf’s Dach zum Pool. Cooler Ausblick hier.

Leider zieht ein Gewitter auf und nach 5 Minuten fängt es heftig an zu Blitzen und Donnern. Die Baywatch-Tante verscheucht uns deshalb vom Pooldeck. Egal, wir kommen morgen wieder.

Rauszugehen, um zu Futtern – darauf haben wir bei dem Wetter keine Lust. Wir bestellen uns eine Pizza von Domino’s.

Es ist der Wahnsinn, es gibt einen Online-Tracker, wo man sieht, wie weit die Bestellung gerade ist.

Kurz vor 7 erhalten wir unsere Pizza. Gerade rechtzeitig, denn wir sind schon verdammt müde.

Mit vollen Bäuchen kletttern wir in’s Bett.

Jetzt, wo’s still ist fällt auf: Die Klimaanlage ist doch sehr laut und vor dem Haus fahren die ganze Zeit Züge durch. Und die hupen. Wir sind aber so müde, dass wir trotzdem gut einschlafen können.

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