Donnerstag, 13.10.2016: Universal Studios

Früh

Wir müssen früh raus. Naja, „müssen“ ist das falsche Wort. Aber wenn man schon einen saumässig hohen Preis für’s Hotel bezahlt, damit man eine Stunde früher in den Park darf, dann will man das ja auch nutzen. Heute öffnet der Park für uns um 07:00 Uhr.

Der Wecker ist auf 6 Uhr gestellt, ich bin allerdings schon um 05:30 wach. Der Rest der Familie schläft brav bis 6 Uhr. Wir holen uns beim Starbucks im Hotel ein paar Getränke und ein Frühstück für Unterwegs: Ein paar Muffins und Donuts.

Dann geht’s mit dem Boot zum Park. Entgegen unserer Befürchtungen ist hier keine lange Schlange und wir können gleich mit dem ersten Boot zum Park fahren. An Bord futtern wir gemütlich unser Frühstück.

Unser Ticket wird am Eingang mit unseren Fingerabrdücken „verheiratet“. Ab sofort kann man das Ticket nur noch benutzen, wenn der Fingerabdruck passt. Nach ein paar Metern im Park ist schon wieder Schluss. Da stehen Kontrolleure, die unsere Hotel-Schlüsselkarte sehen wollen. Nur wer im Besitz einer solchen ist, darf hier weitergehen. Wir stellen erstaunt fest, dass die meisten Leute, die zu dieser Unzeit schon im Park drin sind, gar keine Hotelgäste sind. Die dürfen sich jetzt noch eine Stunde lang die Beine in den Bauch stehen, bevor sie in den Rest des Parks vorgelassen werden.

Wir begeben uns weiter nach hinten, zum hintersten Teil des Parks, der als einziger jetzt schon geöffnet ist, zur Diagon Alley.

Wir stellen uns gleich mal bei der Hauptattraktion in die Schlange: Escape from Gringots. Nach ein paar Minuten müssen wir jedoch enttäuscht feststellen, dass die Bahn wegen technischer Probleme nicht geöffnet werden kann.

Das ist ja blöd. Eine Stunde früher im Park und die einzige geöffnete Bahn funktioniert nicht? Na wenigstens kann man die „Wand Experience“ ebenfalls schon besuchen. Hier sucht man sich einen Zauberstab aus. Ach nee. Umgekehrt. Man wird von einem Zauberstab ausgesucht. Die ganze Show dauert ca. 10 Minuten und ein Kind wird während dieser Zeit mit einem Zauberstab beglückt.

Natürlich nicht richtig. Einen Zauberstab darf man sich im daneben gelegenen Shop kaufen.

Die Auswahl ist beachtlich. Es gibt „aktive“ und „passive“ Zauberstäbe. Die passiven sind Deko-Artikel. Mit den aktiven kann man in den beiden Harry-Potter Teilen der Parks „zaubern“. An gewissen Stellen lässt sich durch korrekte Bewegung des Zauberstabs ein Effekt erzielen, so zum Beispiel dass ein Brunnen plöztlich Wasser speit.

Natürlich wollen die Kids je so einen Zauberstab. An der Kasse falle ich fast ihn Ohnmacht. So ein Teil kostet mit Tax mehr als 50 Dollar. Abzocke haben die hier definitiv im Griff…

Eigentlich würden wir ja jetzt gerne den Rest des Parks besuchen. Aber sämtliche anderen Attraktionen öffnen erst um 8 Uhr und der Hogwarts-Express in den anderen Park (Universal Islands of Adventure) fährt sogar erst um 9 Uhr, weil jener Park erst dann öffnet.

Enttäuscht kehren wir in die Diagon Alley zurück. Naja, dann zaubern wir mit diesen teuren Zauberstäben halt noch etwas mehr rum. Wobei natürlich alle anderen hier genau dasselbe tun und es deshalb keine Überraschungen mehr zu entdecken gibt.

Wir sind schon etwas enttäuscht. Haben wir doch den Aufpreis für’s Universal-Hotel in Kauf genommen, um früher im Park sein zu können, und alles was wir während dieser Extra-Stunde tun können, ist mit einem überteurerten Zauberstab rumfuchteln.

Immerhin öffnet kurz vor 8 dann doch noch Escape from Gringots. Allerdings stehen wir selbst jetzt schon 30 Minuten an für die Bahn. Es handelt sich dann um eine 3D Motion Ride – und auf die steh‘ ich nicht so besonders. Den Kids gefällts allerdings.

Parkwechsel

Wir verlassen die Diagon Alley und sehen uns etwas um. Eigentlich wollen wir zum Hogwarts Express, denn der wird wohl je später der Tag desto überladener sein. Der Ansteh-Bereich ist zwar noch nicht geöffnet, aber es hat sich ausserhalb des Bahnhofs schon eine kleine Schlange gebildet, in die wir uns mal einreihen. Kurze Zeit später öffnet der Bahnhof und wir können unsere Tickets und Fingerabdrücke zum ersten Mal zum Einsatz bringen. Wer kein Ticket für beide Parks hat, bleibt hier hängen.

Stilecht fährt der Hogwarts-Express ab Gleis 9 3/4.

Nach einer kurzen fahrt kommen wir in Hogsmeade an. Hier sind noch fast keine Leute, weshalb ich gleich mal zu Dragon Hunt tingle. Die Kids wollen lieber nicht mitkommen und stattdessen etwas zaubern und ein Butterbier geniessen. Das Zeug schmeckt gar nicht mal schlecht.

Anschliessend begeben wir uns auf’s Schloss, wo eine weitere Attraktion untergebracht ist. Der Ansteh-Bereich ist sehr schön gestaltet und auch die Bahn weiss zu gefallen. Es ist eine Motion Ride ohne 3D, welche sowohl mir als auch den Kids gefällt.

Die Kinder sind jetzt auf den Geschmack gekommen und wir fahren zusammen (ohne Mami, die hat’s nicht so mit Achterbahnen) den Flight of the Hippogriff.

Islands of Adventure

Wir überlegen uns, ob wir mit dem Hogwarts Express gleich wieder zurück in die Universal Studios fahren wollen, entscheiden uns aber aufgrund der Schlange dagegen. Überhaupt, wenn wir schon mal hier sind, erkunden wir gleich mal Islands of Adventure.

Der Coaster, der hier am meisten auffällt, ist der eben wiedereröffnete Incredible Hulk. Das Teil ist riesig. Erstaunlicherweise will Anna mitkommen. Na gut. Vorhin nicht auf Dragon Hunt, aber jetzt auf Hulk? Mir soll’s recht sein.

Der Hulk hält, was er verspricht. Das Ding ist heftig, mir sogar schon fast ein bisschen zu extrem.

Wir gehen’s etwas ruhiger an und versuchen mal die verschiedenen Wasserbahnen. Es gibt da Popeye & Bluto’s Bilge-Rat Barges, wo man garantiert nicht trocken rauskommt und Dudley Do-Right’s Ripsaw Falls. Die beiden Bahnen machen mächtig Spass, aber wie gesagt: Trocken geht nicht.

Der „People Dryer“, eine Art überdimensionaler Fön, entpuppt sich als weitestgehend wertlos. Die Kleider sind nachher nicht weniger nass, aber halt warm.

Wir entdecken die Petranodon Flyers und stellen uns mal an. Der Schlangenwärter fragt uns wie gross unsere Kids wären. Warum? Naja… zu gross. Das ist uns noch nie passiert. Aber tatsächlich handelt es sich um eine Attraktion für die ganz Kleinen und unsere Zwerge sind schon mindestens 7 Jahre zu alt dafür… 🙂

Schauen wir halt etwas bei Jurassic Park zu. Die Bahn hatten wir in Los Angeles schon besucht und brauchen’s nicht nochmals. Den Kindern stellen wir frei, ohne uns damit zu fahren, wir würden warten. Sie verzichten dankend.

Hunger

Wir wollen mal langsam Mittagessen, aber hier im Park macht uns nichts so richtig an. Ich weiss aber, dass es draussen auf dem CityWalk einen Food Court gibt, wo wir bestimmt was finden werden, das Erwachsenen und Kindern schmeckt. Weil gerade nicht viele Leute am Hogwarts-Express anstehen, fahren wir damit zurück in die Universal Studios und verlassen da den Park in Richtung Food Court.

Zwei Portionen Orange Chicken von Panda Express, die wir uns teilen (plus eine Portion Pommes für Jonas) schmecken uns hervorragend.

Nachmittag

Die „must-do“ Attraktionen sind erledigt und wir gehen den Nachmittag entspannt an. Erst mal besuchen wir den Minions Shop. Auf die Ride haben wir im Augenblick, so kurz nach dem Essen, gar keine Lust.

Weiter geht’s zur E.T. Ride. Die ist langsam, unaufgeregt, gemütlich. Da kommt sogar Esther mit drauf. Dass unsere Kinder E.T. überhaupt kennen, liegt nur daran, dass wir den Film sozusagen als Vorbereitungsprogramm für diesen Urlaub zusammen geguckt hatten.

Irgendwie ist die Luft raus. Wir haben ja ein 2-Tages Ticket und können morgen nochmals rein in die Parks. Deshalb lassen wir’s für heute gut sein. Nach einem kurzen Besuch im Hello Kitty Shop und dem Main Store verlassen wir den Park.

Gemütlich lassen wir uns mit dem Boot zum Hotel schaukeln und verschnaufen etwas auf dem Zimmer.

Pool? Pool. Welcher? Hillside Pool.

Der Hillside Pool liegt einiges näher an unserem Zimmer als der Haupt-Pool. Und er ist warm. Mindestens 30 °C. Herrlich, nachdem der Haupt-Pool gestern eher kühl war.

Natürlich haben wir wieder die Kamera dabei.

Hier im Pool liegen jede Menge toter Würmer am Boden. Einer amerikanischen Lady gefällt das gar nicht und sie taucht und taucht, bis alle Würmer entsorgt sind. Nett.

Bella Italia

Zurück im Zimmer beraten wir, was wir gerne zum Dinner essen würden. Pizza wird mal wieder mehrheitlich gewünscht. Ich suche mir ein paar Pizza Restaurants in der Gegend raus und wir verlassen das Zimmer in Richtung Parkgarage.

Unterwegs entdecken wir, dass es im Hotelkomplex, direkt an der Piazza einen Take-Away Pizza Schuppen gibt. „Sal’s Pizza“ nennt sich das Lokal. Und die verkaufen nicht nur Pizza, sondern auch Bier. Gebongt.

Ich gebe meine Bestellung in italienisch auf. Nicht dass ich die Sprache sprechen könnte, aber ein paar Brocken krieg‘ ich schon hin. Eigentlich will ich ja nur die Dame hinter dem Tresen veräppeln. Ich rechne damit, dass sie mich bloss fragend anglotzt. Aber weit gefehlt, denn die dunkelhäutige Schönheit hinter dem Tresen antwortet mir doch tatsächlich in (soweit ich das beurteilen kann) akzentfreiem Italienisch. Whow, damit hätte ich ja nicht gerechnet. Die meinen das hier wirklich ernst mit der Italien-Kopie.

Es kommt noch besser: Während wir genüsslich unsere Pizza auf der Piazza futtern, fängt ein paar Stockwerke über uns ein Tenor an, den Platz live mit Gesang zu beschallen. So richtig italienischer Opern-Sound. Das ist ja normalerweise nicht meine Musik, aber das passt so gut… fantastisch.

Während die Kids mit ihren neuen Souvenirs (Leuchtbälle, die man mit einer Gummischnur an’s Bein hängen kann) spielen, geniessen wir den Sonnenuntergang mit ein paar weiteren Bud Lites an unserem Tisch. Morgen stehen wir ganz bestimmt nicht nochmals so früh auf… 🙂

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